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Thema: Kapitel 2 - Harte Zeiten Mo März 21, 2011 8:04 am
Odin hatte sich auch erstmal zurückgehalten und Mijku die Möglichkeit gegeben, sich einzufinden. Doch Lemonie hatte mal wieder, wie es ihre Art war, überschwenglich viele Worte an den Neuen gerichtet. Sicherlich wusste dieser erstmal nicht, was er antworten sollte. Und wie Odin es sich gedacht hatte, fielen die Antworten sehr rar aus. Doch sie reichten. Die Dogge lächelte auf Mijku herunter und stupste ihn freundlich in die Flanke.
Nun wandte die weiße sich an den großen Rüden. Sie sprach die Problematik an, dass sich wohl eine Bande in der Stadt rumtrieb. Wieder kam ihm Asil in den Kopf, doch er verbannte den Gedanken schnell. Der Kangal-Rüde würde sicherlich auch allein mit einer Problematik in dieser Art klar. Warum sollte es anders sein?
"Ich habe davon gehört, ja. Vielleicht ist Asil ja im Moment schon auf Erkundungstour und wir erfahren bald mehr. Jetzt sollten wir uns allerdings erstmal Gedanken machen, wie wir die hungrigen Mäuler stopfen, die auf uns warten. Und die auch hier rum stehen."
Odin setzte sich erstmal hin, er hatte keine Lust, sich unnötig und vor allem ohne Plan in eine Richtung zu bewegen, die eventuell danach nicht mal die richtige war.
Lemonie windsoul
Outplay - Rang : Spielleitung Anzahl der Beiträge : 737 Anmeldedatum : 20.07.09
Während sie losging in die Richtung, aus der sie gekommen war, fragte Lemonie sich, ob der Fremde den Bahnhof mögen würde. Immerhin war er groß und trocken und es liefen keine Katzen oder Füchse herum. Warm war es zwar kein bisschen, aber das war es nirgendwo. Erfrieren tat man überall falls es zu kalt wurde (was es in New Adamsport bisher nicht wirklich gewesen war), und der Bahnhof war eigentlich noch verhältnismäßig schön. Im Vergleich zu den Drecklöchern in denen so manch anderer wohnte auf jeden Fall. Mijku hatte begonnen, zögerlich hinter ihr herzulaufen, Odin jedoch hatte sich hingesetzt und offenbar vor, dort zu bleiben. Da Lemonie vorhatte, noch heute mit ihm darüber zu reden, was gegen die Bande unternommen werden sollte, nervte sie das ein bisschen.
"Kommst du mit oder willst du hierbleiben?", fragte sie und ihre Stimme verriet, dass sie es auf einmal wieder eilig hatte, in die Stadt zurückzugehen. Und zwar möglichst mit Odin.
Außerdem hatte sie das Gefühl, dass Mijku vielleicht nicht sofort mitkommen würde, wenn die Dogge im Wald blieb. Und je schneller sie ihm den Bahnhof zeigen konnte und ihn überreden konnte, dort zu bleiben, desto besser. Das Rudel brauchte Hunde, die auf sich selbst aufpassen konnten und auf das Revier.
Trotzdem beschloss sie, die beiden fürs erste zu ignorieren. Odin... war einfach Odin, daran gewöhnte man sich relativ schnell. Und Mijku schien sich besser zu fühlen, wenn man keinen Redeschwall auf ihn losließ oder ihn mit Fragen bombardierte. Eine äußerst seltene Einsicht von ihrer Seite, wie Lemonie überrascht feststellte. Das sollte sie sich merken. Sie setzte ihren Weg durch den Wald fort und atmete die frische Luft ein. Das ewige Grün war zwar langweilig, es war dunkel hier und es gab lästige Füchse, aber wenigstens konnte man hier frei atmen. Das musste man dem Wald schon lassen. Natürlich hatte sie sich längst an den Gestank der Stadt gewöhnt, aber es fiel ihr trotzdem immer wieder auf. Bald lichteten sich die Bäume und sie konnte den Waldrand sehen. Hoffentlich waren keine Menschen mit Haushunden unterwegs. Die Viecher hatten keine Ahnung von nichts, kläfften aber alles an, was ihnen im Weg herumlief. Und die Menschen hatten oft wahnsinnige Angst vor Hunden ohne Halsband, das wusste Lemonie mittlerweile. Aber sie wusste auch, dass es ohne sie keine Stadt gab, deshalb musste man wohl oder übel mit ihnen leben. Denn sie liebte ihr Zuhause und würde es immer tun, und hoffentlich konnte sie das auch an Mijku vermitteln und die anderen, die seit einiger Zeit den Bahnhof ihr Zuhause nennen konnten.
[mit Mij und Odin im Wald, auf dem Weg in die Stadt]
Asil Streuner
Outplay - Rang : Mädchen für alles Anzahl der Beiträge : 558 Anmeldedatum : 08.10.09 Alter : 41
Thema: Re: Kapitel 2 - Harte Zeiten Di Apr 12, 2011 12:20 am
Asil war aber auch blöd. Hatte er den Bestussten wirklich gefragt ob der den Metzger kennt? Quark. Hätte er sich ja denken können, dass die gelockte Mischung sich hier halbwegs auskannte; vielleicht steckte ja doch ein wenig Hirn hinter der so bombastischen Fassade des Möchtegernbandenführers. In jedem Falle hatte er kein Problem damit, gockelig weiterzutraben, als habe er nie etwas anderes getan. Während sich das Doggenmädel nun zurückhielt, erbarmte sich der namenlose Streuner und sorgte für wenigstens etwas Amüsement auf dem tristen Weg Richtung Futter.
„Wenn Du dich hier so gut auskennst kannst Du ja vorgeh- ...eh!“
Der war nicht nur dreist sondern richtig frech. Es hätte nicht viel gefehlt und der Kangalgockel hätte dem in die Rute gehapst, aber da gab's dummerweise ja nur wenig zu hapsen. Verdammt! Als Dexter abgebogen war, gab sich der Kangal einen Ruck und brachte sich auf gleiche Höhe. Als hätte er nie etwas anderes getan, wurde neben dem Rüden hergetrabt, der sich immer noch für die Reinkarnation von Elvis Wuffley zu halten schien.
„Schlaues Kerlchen. Der Weg ist zumindest nicht ganz falsch.“
Etwas irritiert sah er sich um und stellte fest, dass dort wo er eigentlich das Doggenmädchen erwartet hatte, eine gähnende Lücke klaffte. Wo zur Hölle war denn die schon wieder hin? Hatten die beiden Herrschaften mit ihrer vereinnehmenden Art wirklich eine so abschreckende Wirkung, dass sich dort partout niemand anschließen wollte? So langsam verstand der Rüde, warum Dexter so war wie er...war. Ein wenig Imponiergehabe hier, ein bisschen Angeben dort und man hatte wenigstens das Gefühl, man bedeutete mehr als man es in Wirklichkeit tat. Zumindest hatte der Rüde jetzt eine Erklärung für so manch ein Verhalten. Allerdings teilte er Cansins Verschwinden Dexter nicht umgehend mit, zumal er auch gar nicht dazu kam, denn der hatte besseres zu tun: Über den Haufen gerannt zu werden. Der Fellberg der das bewerkstelligt hatte, hörte soweit der Rüde sich erinnerte auf den Namen Sierra und wirkte nicht eben klein – hatte sie ja nie getan. Der Blick, mit dem Asil die schlanke Hündin allerdings musterte, bestach durch eine Mischung aus Abneigung und dem, was Dexter wohl als Hass titulieren würde, aber der sah den Blick vermutlich ja nicht einmal wirklich.
„Mädchen. Überleg doch mal bitte, was passiert ist, wobei...vermutlich weisst Du das nicht einmal, wie ich Lemo's Informationspolitik kenne. Das mit dem Verlass ist eh eine Sache für sich – und endet nicht gut, wenn ich richtig nachdenke. Was willst Du eigentlich konkret?“
Da klang er dann doch weniger böse und viel sachlicher als er eigentlich gewollt hatte, aber selbst der dickste Kangal kam nicht aus seinem Fell. Ungefragt wurde Sierra am Lauscher bewittert, während der altbekannte Gockel die Rute aufrollte und allein schon Dexter gegenüber in seinem absoluten Element schien. Der könnte sich ja nach Cansin umsehen. Die folgenden Worte allerdings galten sehr, sehr leise der Hündin, die auch die einzige sein dürfte, die mit dem Geflüster etwas anfangen konnte – wenn Dexy nicht gerade Elefantenohren wuchsen.
„Hör gut zu, Mädel. Ich habe die Dumpfbacke aufgegriffen und auf Friede, Freude und den anderen Mist wenig Lust. Im Grunde kann mir auch egal sein, wo Lemo steckt – hauptsache, Dir geht es gut. Und das scheint es ja zu tun. Wäre nur lieb, wenn Du das nächste Mal nicht gleich wild drauflosplapperst und...ah ja: Deine Haltung könnte ein wenig demütiger sein. Nur der Show wegen – und mir zuliebe. Bitte. Danke.“
Ein Stupser an den Sierrafang, der schon beinahe zärtliche Züge annahm, beendete den kleinen Monolog, von dem Sierra vermutlich ohnehin nur Bahnhof verstehen würde – aber er hatte es immerhin versucht. Versucht, eine Situation zu retten, die eigentlich schon unrettbar verloren war. Der Blick richtete sich wieder auf Dexter.
„Wir sollten den Metzger nicht warten lassen, Mäuschen. Du kennst doch den Weg, also los.“
Die Miene hatte sich zu der vom Beginn zurück verwandelt, als der Rüde dominant wie auch unnahbar gewirkt hatte – und dennoch jederzeit für einen kleinen Scherz zu haben, wie sicher auch Dexter mittlerweile kapiert haben dürfte....
Der Rüde eilte also voraus und bemerkte wie seine Gefolge ( in dem Fall bis her nur Asil ) mit einem Mal langsamer wurde. Er wurde wohl von einer Hundedame entdeckt. Der Rüde warf dem Hellen einen Blick zu und bemerkte, das der die Hundedame wohl kannte. Sie begrüßte ihn mit seinem Namen und schien sich zu freuen. Sie schnienen auch die News untereinander auszutauschen. Na. Das wurde ja ein richtiger Kaffeeklatsch - als wenn sie nichts besseres zu tun hatten. Sie hatten ja nicht irgendwie alle Hunger und standen kurz davor sich selber zu fressen, nein ! Man konnte ja einen hungrigen Hund ruhig warten lassen. Hunger war ja nicht so wichtig wie eine Hündin, NEIN ! Wie kam der Streuner nur darauf. Verdammtes Pack.
Dexter knurrte leise, doch erst nach einiger Zeit sagte der Rüde, Dex sollte weiter gehen und ihnen den Metzgar zeigen. Warum nicht gleich so ? Zuvor mussten natürlich wieder alles beredet werden. Zu dem hatte dieser aufgeblasene Gockel noch geflüstert.
"Wer flüstert der lügt, hab ich mal gehört, aber bei dir wäre das ja bestimmt nicht das erste mal, ej ? Stimmt doch oder Herzblatt ? Diese Hänne wird doch öfter mal den Schnabel zu voll genommen haben, wie ?"
Dexter grinste frech und setzte dann wieder die ernste Miene auf. Er hatte Hunger. Er wollte gehen. Er war in der Lage jeden hier auseinander zu nehmen, aber er tat es nicht. Er hatte nicht die Lust dazu. Er wollte etwas fressen - JETZT !
"Meine Güte. Kommt in die Pfote. Ich will mich hier nicht feststehen ! Man ey. Warum hat der Hundegott mir nur so ein Schicksal gegeben ? Hart, verdammt hart. Ich muss hier mein Leben mit süßen Hundedamen und einer Matschbirne ausleben. ... verdammter Mist. Kommt jetzt. "
Der Rüde ging einfach weiter. Die anderen sollten kommen, wen sie sich eingekriegt hatten. Hunde ... also echt mal !
Zunächst war der Collierüde einfach hinter der Hündin hergetrabt. Er hatte hier und da geschnüffelt und sich Gedanken über das Leben auf der Straße gemacht. Was war wenn er nicht dafür gemacht worden war? Würde er damit zurecht kommen? Sein Magen knurrte und er sah sich um. Dann hörte er Mel's Rufe und sah wie sie verschwand. Was war los? Wo wollte sie hin? Der Rüde sah ihr nach und dachte sich das sie wohl später kommen würde. Dann wand er sich um, doch Sierra war verschwunden. Mist. Er hatte zulange nachgedacht und überhaupt nicht mitbekommen das er sie verloren hatte.
Seine Nase senkte sich gen Boden und er begann zu schnüffeln. Vielleicht konnte er eine Spur aufnehmen. Doch ganz so leicht war das nicht. Seine Sinne waren kaum trainiert, ein Haushund benutzt sie ja weniger. Außerdem gab es hier eine Vielzahl von Gerüchen. Er hob den Kopf und sah sich um, nichts. Er war allein. Das hatte ihm gerade noch gefehlt. Etwas orientierungslos lief er voran, einfach der Nase nach.
Es hatte nicht lange gedauert und er war in der Weststadt angekommen. Ob er hier richtig war wusste er nicht. Der Collie kannte sich hier überhaupt nicht aus, denn er hatte nicht in dieser Stadt gelebt. Aus diesem Grund sah er sich alles genau an. Er sog die Gerüche der Stadt ein und schlich durch die Gassen. Plötzlich bekam er einen vertrauten Duft in die Nase. Sierra. Sie war also heir vorbei gekommen. Augenblicklich senkte er die Nase und schnüffelte weiter. Eindeutig. Nun lief er der Spur nach, lange konnte es noch nicht hersein das sie heir vorbei gekommen war. Und tatsächlich. Schließlich sah er sie von Weitem.
Doch sie war nicht allein. Bei irh waren noch einige andere Hunde. Fremde. Merlin blieb stehen und legte dne Kopf schief. Was da wohl vor sich ging? Langsam ging er darauf zu. Neutral. Er kannte sie schließlich nicht. Einige Meter hinter ihnen blieb er stehen und machte sich durch einen Wuffer bemerktbar, dann wartete er ab. Ob Sierra die Fremden kannte? Er selbst hatte noch nicht viel vom Rudel gesehen.
Mit abwesendem Gesichtsausdruck trabte Mijku hinter Lemonie her, bis er merkte, dass Odin nicht mitkam. Kurz blickte er über die Schulter zurück, während er ein bisschen langsamer wurde. Die Dogge hatte sich hingesetzt und schien nicht die Absicht zu haben, sie zu begleiten. Na schön… Auch wenn Mij nicht ganz wohl dabei war, folgte er weiter der weißen Hündin, heftete den Blick auf den Waldboden vor ihm und passte sein Tempo dem von Lemonie an. Er stellte nur kurz die Ohren auf, als sie noch einmal nachfragte, ob Odin jetzt mitkommen wollte, oder nicht, und ließ sie dann wieder sinken. Würde er nicht, da war er sich ziemlich sicher. Aber er brauchte ja auch keinen… Beschützer oder so. Er kam gut alleine klar - alleine war er ja nicht einmal. Lemonie war - nun ja, nicht seine Freundin, aber auch nicht seine Feindin. Man würde sehen, was die Zukunft brachte.
Schließlich traten sie aus dem Wald und hatten nun freie Sicht auf die Stadt vor ihnen. Mijku ließ eine Weile den Blick schweifen, während sie auf die Häuser zutrabten. Schon besser. Zwar immer noch fremd, aber besser. Die Nase des Rüden sog begierig die vielen Gerüche auf. Da war zwar der stadtübliche Gestank nach Abgasen und Mensch - wobei nicht alle Hunde letztere Witterung als unangenehm empfanden -, aber auch verschiedene Fährten von Straßenkatzen und… streunenden Hunden. Prüfend stellte Mijku die Ohren auf und blickte sich um. Er hielt sich an Lemonies Seite und die Sinne angespannt, trotzdem wirkte sein Gang fast locker, sobald sie in das Gewirr der Gassen eingetaucht waren; beinahe so, als wäre er hier zu Hause.
Lange waren sie doch nicht dahingezockelt, als das Aufheulen eines Motors Mijku in den Ohren dröhnte. Obwohl er das Geräusch in der Stadt eigentlich gewohnt sein müsste, durchfuhr der Schreck den jungen Hund und er machte einen Satz zur Seite, während ihm das Wort Hundefänger durch den Kopf schoss. Warum er sich dessen so sicher war - oder es zumindest glaubte? Mijku wusste es nicht, doch flüchtete er sich so schnell ihn seine Pfoten trugen in eine Hauseinfahrt und schlüpfte dort durch ein schmales Loch in einem Holzzaun. Erst dann konnte er wieder zu Atem kommen. Erst jetzt fiel ihm ein, dass er eigentlich nicht allein gewesen war. Wo war Lemonie? Der Junghund drehte sich einmal um die eigene Achse und stieß dabei gegen einen Kistenstapel. Erschrocken sprang Mij zurück, als die oberste Kiste ins Wanken geriet und knapp neben ihm aufschlug.
Sein Herz pochte wie wild doch Mijku zwang sich, noch einmal tief durchzuatmen. Prüfend und leicht ängstlich sah er sich um. Das Loch im Zaun, durch das er sich gezwängt hatte, war von der Kiste versperrt. So verzweifelt der Rüde auch versuchte, sie zur Seite zu schieben, er schaffte es nicht.
„Lemo…?“
Der Zaun versperrte ihm den Blick auf die Straße und in Mij stieg wieder die Angst auf. Doch was sollte das? Er war ein Straßenhund! Und einen Weg gab es immer. Also wandte Mijku sich um und ließ den Blick schweifen um festzustellen, wo er überhaupt gelandet war. Bevor er noch viel anderes registrieren konnte, schlug dem Junghund der Geruch einer Gruppe von Hunden entgegen. Es waren mehrere, vier vielleicht oder fünf. Der Witterung nach zu urteilen alle älter und stärker als er.
Wie ein Welpe drückte sich Mijku an die Kiste, die ihm den Fluchtweg versperrte und schloss die Augen. Wieso hatte er solche Angst? Vielleicht, weil Lemonie gesagt hatte, dass es hier nicht nur friedliche Hunde gab… Und bei seinem Glück würde er ganz sicher nicht auf die netten stoßen.
[wird von Lemo getrennt | jetzt in der Nähe von Dex, Merlin und co]
Gast Gast
Thema: Re: Kapitel 2 - Harte Zeiten Do Apr 28, 2011 9:43 am
Cansin schüttelte auf die Frage, ob sie den Metzger in der Weststadt kannte, eintönig den Kopf. Es glich ihr, als wäre sie ein Welpe, im Schutz der Mutter. Nichts kannte sie und alles schien ihr neu, obgleich die Tage bereits vergangen waren, in ihrer neuen Heimat – die sie nie so nennen würde – gab es noch einiges, welches sie an Wissen begehrte. Auf die nächsten Worte von Asil verfiel wieder nur eine schweigende Geste. Ein Nicken antwortete ihm diesmal. Sie wäre dabei, um alles auf dieser Welt. Der Hunger trieb sie zu komischen Taten, sicherlich würde Stürmen nichts Gutes verheißen, besonders nicht mit zwei Fremden, die einen wahrscheinlich im Tausch gegen eine Wurst verkaufen würden. Dennoch, es war ihre Neugier, ihr Stolz und dieses Gefühl, nicht mehr allein sein zu müssen, welches ihre Schritte antrieb. Cansin war dabei, aber so was von!
Nur irgendwie, trieben ihre Gedanken wieder stetig ab. Die Worte der beiden Rüden ebbten in einer tosenden Stille hinfort. Bald darauf waren sie gänzlich verstummt. Ihre Schritte waren fortwährend gewesen, mit einem leichten Trab. Doch die Hündin, sie schien wie versteinert. Es entkamen ihr nur schwerfällige Pfotenwege, bei denen ihre Umgebung stets unwichtiger wurde. Wie nannte man so was? Es war ähnlich wie ein Flashback. Wieder war es die Trauer, die sie so tief mit sich riss. In einen Schwall aus Kälte und doch Wärme gehüllt. Alte Wärme die am Verglühen war. In ungeahnter Schnelligkeit, verschwand ihr Leben und es zerbrach vor ihren Augen. Die Dogge verstand es noch immer nicht, sie war jung und vielleicht ein bisschen unreif. All ihre Hoffnung, all ihre Wünschen, sie waren so nichtig geworden. Nun ging es nur noch darum seinen schmerzhaften Hunger zu befriedigen, früher, ja da ging es um so viel mehr. Um alles, was sie nicht mehr hatte. Es zog in ihrer Brust, wie ein Pfeil der sie getroffen hatte und sie konnte spüren wie sie merklich ausblutete. Was würde von ihr über bleiben und wer würde sie sein? Wer war sie nun? Außer eine Pest die auf den Straßen wandelte. Ungeliebt und verachtet. In ihrer Stille entkam ihr ein Knurren und wieder wuchs Zorn in ihr heran. Bitterer Zorn, der sie erwachen ließ. Mit einem wilden Kopfschütteln verwarf sie all diese Zweifel, den Schmerz aus sich. Es glich, als wolle sie ein Spielzeug zerfetzen, doch sie versuchte ihr altes Sein zu vernichten. Alles was sie erinnerte. So wie die Luft zwischen ihren Zähnen zerschnitten wurde, so schwand auch ihre Starre. Kurze Zeit – Wie lange hatte sie hier gestanden?
„Verdammt!!"
Ihr Blick huschte durch die Gegend, es war keiner mehr da, sie war wieder allein. Noch einmal entkam ihr ein Fluch, der zischend zwischen ihrem Fang hindurch kam.
Jetzt setzten sich ihre Poften hektisch voran. Eine nach der Anderen prasselte auf den Asphalt, das beinahe ihre Bälle schmerzten. Die Rüden waren fort und ihr Fresschen auch…Sie wollte jedoch nicht hungern. Ein klägliches Jaulen entfuhr ihr, dass die Anderen doch warten sollten. Ihre Hoffnung jedoch, das sie dies tun würden, war gering, immerhin war hier jeder sich selbst der Nächte und gerade diese Rüden schienen nicht darauf aus, ein Anhängsel stetig mit herzuschleifen.
Noch immer rannte sie, die Häuser zogen an ihr vorbei und so war der Sturm, den die Rüden sich gewünscht hatten näher als sie hofften. Sie wollten den Metzger stürmen, nun wurden sie von einer deutschen Dogge übergerannt. Diesmal konnte die Hündin wahrlich nicht bremsen und so war sie flinker, als sie sein wollte. Sie erkannte Asil von hinten, natürlich, wie konnte man ihn besser erkennen, als an seinem Gang, seinen Glocken und seinem Kringelschwanz, der ihn niedlich erscheinen ließ und etwas unwürdig. Auch der andere war nicht zu verfehlen, dunkel wie eh und mürrisch. Selbst von hinten, würde Cansin sagen. Neben diesen waren noch welche, weiblich, wie sie. Würde sie urteilen. Das war nun egal, denn sie würde beinahe alle ein weiches Bett für Cansin bilden. Ihr Anlauf war noch in vollen Zügen, während sie sich beinahe erfreut auf die Rüden stürzte und diese umschmiss. Der Panzer war mit vollem Schwung angekommen und schleckte einmal durch das Gesicht von Dexter, dann von Asil. Keimverschleppung würden die beiden wohl nun erschreckt verstellen müssen. Ihre Rute wedelte aufgeregt, gott seidank. Das Essen konnte nicht mehr weit sein…Nur langsam kam auch die Scham und sie schlich merklich achtsam, von den beiden fort.
[Bei Asil & Dexter, etc., kurz allein, rennt die beiden (Powergäming ;) über und schleckt sie erfreut ab]
Gast Gast
Thema: Re: Kapitel 2 - Harte Zeiten So Mai 01, 2011 1:53 pm
Komisch verhielten die sich hier alle und Sierra legte nur verwirrt den Kopf schief, als Asil sie erst so anpampte und kurz danach beinahe versöhnliche ihren Fang stupste und auf sie einflüsterte. Demütige Haltung? Friede Freude Eierkuchen? Und auch diesen komischen anderen Rüden fand die Hündin nicht gerade berauschend, nein sogar ziemlich doof, wenn man das mal so sagen durfte. Zumal er auch noch irgendwas vor sich her erzählte, was Sierra ohnehin nicht verstand. Und er mischte sich in fremde Gespräche ein, was sich ja auch nicht gehörte. Wäre sie ein Mensch hätte sie ihm wohl die Zunge rausgestreckt. Da das aber bei einem Hund etwas komisch ausgesehen hätte, beschloss sie es einfach bei Ignoranz zu belassen. Oder das zumindest zu versuchen.
Und dann kam etwas, womit keiner gerechnet hatte. Irgendwas - oder besser gesagt irgendwer - kam angerannt und schon wenig später lagen die beiden Rüden auf dem Boden und wurden von einer Dogge - wohl weiblich - abgeschleckt. Sierra konnte von Glück reden, dass sie in just diesem Moment das Wuffen von Merlin gehört und deshalb ein paar Schritte zurück getan hatte. Sonst würde sie jetzt wohl auch in diesem Hundehaufen liegen. Kam Sierra auch ganz gelegen, diese Ablenkung. Sonst wäre den Rüden wohl der Geruch aufgefallen, den sie seit kurzem erst verströmte und der ihr bislang jedes Mal total unangenehm gewesen war. Meistens hatte die Hündin sich dann ja versteckt, aber hier war das ein bisschen unmöglich.
"Merlin! Da bist du ja!"
Der erste Aufruf an den ersten Neuankömmling gerichtet. Der zweite blieb ihr im Halse stecken, weil sie eigentlich nicht wusste, was sie sagen wollte. Hatte sie wohl vergessen, konnte ja mal vorkommen. Stattdessen überlegte sie sich spontan etwas anderes, was aber wohl nichtmal halb so cool klang wie das, was sie eigentlich hatte sagen wollen und was sich eher nur an den fremden, pampigen, unhöflichen Rüden richtete.
"Ich denke du wolltest Futter besorgen. Was liegst du denn jetzt da rum?"
Wieder hätte sie ihm am Liebsten die Zunge rausgestreckt wie ein trotziges, kleines Kind. Aber das hätte er wahrscheinlich eh nicht als das erkannt, was es hätte werden sollen. Er hätte wahrscheinlich eh gedacht, dass sie nur hechelte.
[bei Asil, Merlin, Dexter und Cansin | Mijku unbemerkt in der Nähe]
Zuletzt von Sierra am Do Mai 05, 2011 2:26 pm bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
Lemonie windsoul
Outplay - Rang : Spielleitung Anzahl der Beiträge : 737 Anmeldedatum : 20.07.09
Thema: Kapitel 2 - Harte Zeiten So Mai 01, 2011 5:47 pm
- Info -
Ich habe von jedem aktiven Mitglied den jeweils letzten RPG - Beitrag hier reinkopiert, alle vorherigen kann man im Archiv bewundern. Falls ich jemanden vergessen habe, schreibt mir eine wütende PN und ich hole euren Beitrag zurück.
Hiermit erkläre ich die Ortstrennung für abgeschafft ;)
Asil Streuner
Outplay - Rang : Mädchen für alles Anzahl der Beiträge : 558 Anmeldedatum : 08.10.09 Alter : 41
Thema: Re: Kapitel 2 - Harte Zeiten Do Mai 05, 2011 2:45 pm
Bitte auch auf Sierra's geänderten Post achten, danke!
Wer flüstert der lügt...ah ja. Welch beeindruckende Binsenweisheit – und Asil musste nicht einmal groß raten, wer die Worte eigentlich verbrochen hatte. Dexter natürlich, denn von irgendwem anders hatte er einen derart kreativen Ausbruch auch nicht wirklich erwartet. Allerdings setzte sich der übergroße Welpe in der nächsten Sekunde auch schon wieder leicht in Bewegung...oder hatte genau das zumindest vor, denn von der Seite – man hatte gerade den Gassenausgang erreicht – näherte sich zunächst ein recht kleines Übel, das sich als Collie oder Colliemix entpuppte und sich eines Wuffers entledigte. Immerhin hatte er sich nicht noch weiter angeschlichen, das wäre ihm mutmaßlich nicht gut bekommen.
Gerade hatte er sich einer intensiveren Form der Begrüßung dem Neuankömmling, der zögerte einer zu sein, widmen wollen, als von der anderen Seite das Grauen heranrauschte: Cansin. Jedenfalls irgendetwas in der Art, denn Asil sah zunächst nur kurzes schwarzes Fell – und schließlich kurz Sterne, als er tatsächlich wie ein nasser Sack zu Boden ging. Da war sogar der große Brocken ein wenig benommen, als das nicht ungewichtige Ungetüm ihn quasi ungespitzt in den staubigen Boden gerammt hatte. Aber das war noch lange nicht alles, denn die Putzorgie wenig später stellte alles bisher dagewesene ganz eindeutig in den Schatten. So wollte er eigentlich immer mal begrüßt werden....oder auch nicht. Nur mühsam rappelte sich der Klotz auf, registrierte das Wachstum der kleinen Gruppe und durfte amüsiert feststellen, dass sich Sierra an den Katzenflüsterer gewandt hatte.
„Das ist Quark. Wir wissen beide wo es langgeht – aber bitte, wenn ihm etwas einfällt, nur her damit.“
Überhaupt wirkte der Rüde gerade ein wenig gereizter als noch zuvor, nicht mehr ganz so belustigt. Der Colliemix – Asil scherte sich wenig darum ob der nun reinrassig war oder nicht – wurde mit einem Schnauben auf Distanz gehalten, an Dexter und Cansin vorbei gen Sierra gewandelt – und die Nase ans Hündinnengesicht weiter hinten gestopft. Irgendwas war da doch, wenn die Nase nicht trog. Die Augenwinkel musterten den Rest der Bagage, bestehend aus Dexter, Cansin, Merlin und einem Gefangenen den niemand sah. Und beinahe wirkte der Rüde schon traurig, dass es Odin nicht hergeschafft hatte...
„Hunger?“
wurde der Sierra'sche Fellhaufen offen gefragt und durch erneutes vorbeistreifen eigentlich kein so rechter Zweifel daran gelassen, welche Antwort dem Gockel gegenüber die einzig richtige war.
[bei Dexi, Cansin, Merlin, Sierra – nimmt letztlich ein Sierranäschen und vergisst das Fütterchen erstmal]
Gast Gast
Thema: Re: Kapitel 2 - Harte Zeiten Sa Mai 14, 2011 9:28 am
Dexter hatte heute wohl deutlich einen schlechten Tag. Schlecht im Sinne von grauenvoll und verwirrend. Also. Zuerst hatte er sich von seinen Bandenkameraden getrennt, dann war er Cansin, einer Hündin begegnet. Später kam Asil dazu. Dann suchten sie fressen und eine andere Hündin kam dazu. Cansin war gegangen und dann kam sie wieder und schleckte Dexter durchs Gesicht, warf ihn zu Boden, während sich der Gruppe ein Rüde näherte. Als Dexter ihn zum ersten Mal sah, dachte er an Watte. Ganz viel Watte, aber dieser Hund bestand neben Fell und nochmal Fell doch aus Fleisch und Knochen. Dexter stand langsam auf, stubste Cansin mit einer zärtlichen Gewalt von sich und blickte zu dem Rüden. Ein Knurren ging über seine Lefzen, aber die helle Hundedame, die sich wenigstens halbwegs normal verhielt war dabei ihn zu begrüßen, also den Fremden.
"Mein Gott. Wird das hier zu einem Clan oder mein ich das nur? Ach egal."
Dexter beachtete die anderen nicht großartig weiter. Mit einem Brummen setzte er seine Reise fort, bis er merkte, das Asil - die Katze - stehen geblieben war um der hellen Hündin - OH hatten sie das nicht hinter sich? Nein? Dann wurde es langsam Zeit.
"Hey Katze. Nimm die Nase aus dem Hinterteil MEINER Clanangehörigen. Wenn du Ärger willst mach weiter so, aber hier kannst du nicht die Nase in alles stopfen, außer in Mülltonnen. Halt dich besser zurück."
Ja, langsam brach das Bandenklima aus, in dem sich der dunkle Rüde tagtäglich bewegte. Er der Boss, die anderen waren Nichts. Ein tolles Gefühl. Einen Moment blieb er noch stehen, musterte Asil und blickte dann zu dem anderen Rüden, diesem Watteding. Was der wohl hier noch wollte. Bestimmt keinen Zucker ausleihen, soviel war klar.
[bei Asil & co]
Spielleitung destiny
Anzahl der Beiträge : 1 Anmeldedatum : 30.03.10
Thema: Re: Kapitel 2 - Harte Zeiten Mo Mai 23, 2011 1:20 pm
Das alte Bahnhofsgebäude war abgesehen von ein paar Ratten und Mäusen einsam und verlassen, als eine kleine Gruppe Menschen das Gelände betrat. Die wenigen Spuren, die auf die kleine Straßenhundegemeinschaft schließen ließ, die sich hier niedergelassen hatte, übersahen die Menschen. Sie schienen auch nicht gekommen zu sein, um den Hunden das Revier streitig zu machen oder um irgendetwas Sinnvolles mit dem Gebäude zu tun. Stattdessen hinterließen sie nur drei Dinge: Ein rot – weißes Band vor der nun verschlossenen Tür, den starken Geruch nach Mensch und ein großes Schild, auf dem andere ihrer Art Folgendes lesen konnten:
Dieses Gebäude wird im Zuge der Stadterneuerung abgerissen. Hier entsteht eine Wohnsiedlung mit mehreren Mehrfamilienhäusern.
Die Stadtverwaltung
Den Straßenhunden würde die Bedeutung dieses Schildes jedoch leider verwehrt bleiben. Die Ruhe im alten Bahnhof war damit allerdings endgültig vorbei...
--- [Alle, die im weiteren Verlauf zum Bahnhof kommen, sollen das natürlich bemerken. Wie ihr reagiert, bleibt euch überlassen, den Bahnhof kann man grundsätzlich noch durch Löcher, eingestürzte Teile, etc. betreten.]
Gast Gast
Thema: Re: Kapitel 2 - Harte Zeiten Fr Jun 03, 2011 8:49 am
Odin hatte sich zurück fallen lassen, weil er irgendwie nicht eingesehen hatte, warum sie auf einmal alle so dringend in die Stadt sollten. Am liebsten wäre er den ganzen Tag im Wald verblieben. Allerdings konnte er Lemo nicht allein lassen, denn wenn sie wirklich in die Stadt ging, konnte es sein, dass sie auf die anderen, die Bande, traf. Und was sollte sie da schon ausrichten. Also schnaufte er fast ein wenig missgelaunt und erhob seinen großen Hintern vom Boden und lief los. Schnell hatte er die Fährte wieder gefunden und überlegt nun, wem er folgen sollte. Naja, Lemonie würde den Neuen sicherlich nicht allein lassen, also folgte er dem in die Richtung der Stadt. Ganz in der Nähe war der alte Metzger. Hauptsache es gab in der Gasse kein Massaker.
Und nun nahm er noch einige andere Witterungen auf. Und vor allen Dingen Asil. Asil war da! Aber so einige unbekannte Gerüche, die ihn nicht gerade behaglich werden ließen. Aber auch Sierra und Merlin war dabei. Warum waren sie dabei? Nun ja, er würde es schon erfahren.
Auf jeden fall musste er die Bühne betreten, denn im Busch hocken war absolut nicht seine Art. Also stupste er Mijku an, der in der Nähe saß und harrte seiner Zukunft, und schaute ihn auffordend an, er musste doch nun wirklich nicht dort rumsitzen.
Odin schleckte sich noch mal über die Lefzen und betrat nun die Bühne. Die Dogge sah sich um und erblickte Asil, eine andere Dogge, anscheinend weiblichen Geschlechts, Sierra, die einen ... interessantern Geruch verströmte, Merlin und einen unbekannten Rüden der ihm sofort unsymphatisch war.
[nun bei den anderen, Lemo noch hinter ihm]
Asil Streuner
Outplay - Rang : Mädchen für alles Anzahl der Beiträge : 558 Anmeldedatum : 08.10.09 Alter : 41
Thema: Re: Kapitel 2 - Harte Zeiten Mi Jun 08, 2011 8:13 am
So langsam drohte der Tag dem nachmittag ziemlich schnell den Abend folgen zu lassen, jedenfalls kam es dem Kangalrüden so vor. Und ein wenig dunkler als zuvor schien es ja in der Tat zu sein. Wobei...eigentlich konnte das den naseweisen Rüden nicht wirklich tangieren, hatte er doch alles was das Asilherz begehrte: Futter in Aussicht, teils sogar annehmbare Gesellschaft...und dann war da noch der braune Fellberg, der in seiner Süßlichkeit keinen Vergleich mit anderen Vorlieben scheuen brauchte. Perfekt, war man geneigt zu denken, aber wie so oft im Leben gab es auch hier einige Einschränkungen.
Die Erkenntnis traf ihn wie ein Schlag kurz vor die Tasche, zielgerichtet in den Magen: Er würde teilen müssen. Auch wenn – subjektive Ansicht natürlich – sein Anrecht das ältere sein mochte, so würde er kaum jederzeit und zu jeder Gelegenheit zur Stelle sein können. Frustrierend, natürlich – aber so hatte sich das Straßenleben bisher ja auch dargestellt. Kein Ponyhof eben. Gut nur, dass Odin davon nichts mitbekam – aber vielleicht wurde ja auch der Doggenrüde irgendwann mal das, was Asil schlicht 'erwachsen' nennen wollte. Oder adult, wenn man schon mit der Fachsimpelei anfangen wollte.
Es gab nur einen, der dazwischenfunkte und das war – wenig überraschend – die schwarze Schnarchnase alias Katze. 'Seins'? Da hatte er sich aber gründlichst geschnitten.
„Verzeiht, wertes Katzenvieh, aber ich kenne die holde Maid schon ein erquickliches Weilchen länger.“
tat er kund und wirkte dabei in etwa so vornehm wie eine sich langsam senkende Bahnschranke. Aber das war man ja mit Sicherheit nicht wirklich anders gewohnt. Dem Kommentar folgte ein Brummen, ehe er den Kopf wandte – und seinen Augen nun wirklich nicht trauen wollte. Der nachtschwarze Ritter gab sich die Ehre! Zumindest etwas, das ihm ein wenig ähnlich sah, noch mehr aber wirkte der kurzfellige Haufen, als habe man einen Doggenladen aufgemacht.
„Sieh an, der Fürst der Macht ist da.“
Klang da Spott heraus? Asil hatte nicht vergessen, wie sehr sich Odin – natürlich nur in des Kangals Augen und seinem Gefühl nach – bei Lemo angebiedert hatte und die Position die er schlussendlich bekam, mit Kusspfote genommen hatte....wobei Asil die endgültige Entscheidung gar nicht erst abgewartet hatte, da er sich wohl zutraute, ohnehin „die Wahrheit“ zu kennen. Mit einem male postierte sich der Kangal breitläufig vor Sierra, die glatt mal gegen neugierige Odinblicke abschirmend soweit möglich.
„Solltest Du auf die Idee kommen, Nase und Instinkt zu folgen und neue Dinge für Dich entdecken zu wollen, die Dir aus guten Gründen bisher verwehrt blieben....rate ich Dir dringlich, Dir dafür einen anderen Ort zu suchen, Freund der Sonne.“
War das Asil, der nun die Augen zusammenkniff obgleich nicht der Hauch von Sonne in jene hineinschien, man die Geste also so interpretieren könnte, als fixiere er Odin wie eine zu groß geratene Beute? Oder war das alles nur ein himmelschreiendes Schauspiel mit einem noch unbekannten Zweck? Kurz wanderte einer der Vorderläufe auf den Sierrarücken, nur um gleich wieder dort zu verschwinden – ganz so, als habe seine Majestät soeben exklusiven Anspruch angemeldet. Aber da konnte ja jeder kommen. Nicht?
[Gruppe, widmet sich neben Sierra zunächst Dexter, dann Odin; alles darunter zählt für den Moment nicht]
Lemonie windsoul
Outplay - Rang : Spielleitung Anzahl der Beiträge : 737 Anmeldedatum : 20.07.09
Als Lemonie anhielt, um sich zu überlegen, welchen Weg sie am besten einschlagen sollte, fiel ihr auf, dass weder Odin noch Mijku ihr gefolgt waren. Sie mussten irgendwo anders hingelaufen sein. Kurz überlegte sie, alleine zum Bahnhof zurückzukehren, entschied sich aber dagegen. Es wurde langsam abend und sie hatte sich vorgenommen, noch ein wenig durch das Revier zu streunen um es auf fremde Hunde abzusuchen, von denen ja angeblich einige unangenehme Exemplare in der Weststadt aufgetaucht waren. Außerdem wollte sie gerne wissen, wo Odin und Mijku hingegangen waren, und wo sich der Rest des Rudels befand. Also kehrte sie um und lief in die Richtung zurück, aus der sie gekommen war. Bald hatte sie Mijkus Fährte wiedergefunden, kurze Zeit später stieß sie auch auf Odins. Sie schienen sich beide in der gleichen Gegend aufzuhalten. Außerdem hatten sich hier offenbar noch andere versammelt. Sierra und Merlin, und Asil, den sie schon eine Weile nicht mehr gesehen hatte. Und andere, fremde Hunde. Mit einem Anflug von Besorgnis begann sie, schneller zu laufen. Hoffentlich handelte es sich nicht um besagte Hunde aus der Weststadt, die vielleicht sogar schon einen Kampf begonnen hatten. Aber nichts deutete auf irgendetwas dergleichen hin.
Als sie bei der Gruppe ankam, bemerkte sie Odin, Asil, Sierra und Merlin. Und da war auch Mijku, der sich in der Gesellschaft der anderen ganz und gar nicht wohl zu fühlen schien. Vor allem nicht in der des fremden, dunklen Rüden, der sich hier irgendwie breit gemacht zu haben schien. Neben ihm eine Dogge, eine Hündin, die Lemonie ebenfalls unbekannt war, die sich allerdings bestens mit dem anderen Fremden zu verstehen schien. Ganz im Gegensatz zu Asil, der mit dem dunklen Rüden nur Beleidigungen austauschte und einen auf stark machte. Ungefähr das Gleiche brachte er Odin entgegen, obwohl er ihn nicht "Katze" nannte, wie den Fremden. Außerdem schien er sich mit großem Interesse Sierra gewidmet zu haben.
Langsam kam sich Lemonie etwas dämlich vor in dieser Situation. Es wäre vielleicht langsam angebracht, sich zu Wort zu melden, für ihre Maßstäbe war das schon längst überfällig. "Was ist dann denn für eine Versammlung?" Es sollte wohl keine Frage sein, mehr eine Äußerung ihrerseits über dieses Szenario. Sie unterzog den fremden Hund einer eingehenden Betrachtung. Obwohl er aussah wie jemand, der sich gerne zum Anführer aufschwang, richtete Lemonie zunächst erstmal freundliche Worte an ihn und die Dogge neben ihm. Diplomatie gefiel ihr immer besser als gegenseitige Beschimpfungen oder sogar Gewalt.
"Hallo", sagte sie. "Wer seid ihr? Seid ihr schon lange in dieser Stadt? Ich habe euch hier noch nie gesehen... Ich bin übrigens Lemonie." Sie blieb erstmal stehen und warf einen Blick in Richtung Odin. Mit dem würde sie sich später noch unterhalten, über die kommende Zeit und das Weststadt – Problem. Jetzt galt es allerdings erstmal, herauszufinden, was diese fremden Hunde wollten und ob sie diejenigen waren, die in der Weststadt angeblich Schrecken verbreitet hatten. Oder etwas über eben diese wussten.
[erst alleine in der Stadt; dann bei der Gruppe; redet mit Dexter und Cansin]
Gast Gast
Thema: Re: Kapitel 2 - Harte Zeiten Do Jun 16, 2011 8:44 am
Oh, sein einst so enger Freund schien sich nicht sonderlich zu freuen, ihn zu sehen. Fürst der Macht, pfiff. Den Spott den er meinte rauszuhören ließ er einfach links liegen, Odin meinte drüber zu stehen. Odin neigte leicht den Kopf und beobachtete Asil, ohne etwas zu sagen, versuchte nur alles um ihn herum aufzunehmen, nicht nur mit den Augen, auch mit der Nase. Und, es gab auch sehr interessantes zu wittern. Odin versuchte die Quelle diesen schönen Geruchs wahrzunehmen doch in diesem Augenblick schob sich Asil elegant vor Sierra um somit Odins Blicke vor eben dieser abzuschirmen. Immernoch hatte die Dogge weder ein Wort gesagt, noch sich in irgendeiner Art und Weise etwas anmerken lassen. Nun war es Asil wieder, der die Augen leicht zusammenkniff und ihn fixierte - warum, konnte man nur erahnen. Fixierte er ihn wie eine Beute, oder schauspielerte er nur, wie er es eben so gut konnte? Zu seinem kleinen Vortrag, mit dem Ende Freund der Sonne... sagte Odin einfach nichts, warum auch? Nun, der Schwarze bewegte sich keinen Millimeter und beobachtete dann, wie Asil eine Pfote auf der Hundedame ablegte um “sein Revier” zu markieren. Doch wusste Odin auch, dass Asil seit vielen Jahren ein “Geheimnis” mit sich rum trug, wobei die Dogge nicht ganz genau wusste, was es war, doch konnte er auch ein wenig Puzzeln und hat sich früher immer gefragt, warum in der Stadt, wenn sie denn mal länger irgendwo verweilten, nie Nachwuchs entstand der Asil ähnlich sah. Der Blick den er darum nun Asil zuwarf hatte Fragen, Zweifel und ein wenig Grinsen in sich. War es das was er sich dachte? Oder hatte Asil nur lange immer nur etwas vor ihm verheimlicht und ihm nie genug Vertrauen geschenkt? Wahrscheinlich wird er es auch nie erfahren, schon gar nicht in der jetzigen Situation. Aus eben diesem Grund wandte er sich einfach ab, nicht ohne Asil ein angedeutetes Lächeln zu schenken.
Ein Wuffen, Mijku zugewandt, sollte ihn aus seinem Versteck holen und ihn dazu bringen, ihm eventuell zu folgen. Wohin er allerdings wollte, wusste er noch nicht, doch nur weg aus diesem Schauspiel-Theater. Vielleicht zurück zum Bahnhof, zurück nach Hause, ein wenig Ruhe. Allerdings war es immer noch der Fall, dass sie noch nichts zu Essen erbeutet hatten.
Odin seufzte und lief ein wenig rum, wenig nervös, eher genervt, weil er Hunger hatte und seine vier Buchstaben sich danach sehnten, sich einfach hinzulegen.