Kapitel 1 - ein neuer Anfang

Odin war die ganze Zeit damit beschäftigt, sich so weit wie möglich hier bekannt zu machen und hatte von daher kaum mitbekommen, was die Damen hinter ihm so taten.
Bis Tama zu ihm kam und ihn direkt ansprach. Auch Sierra folgte der Hündin. Nur Asyra ließ mal wieder auf sich warten, nun vielleicht war sie wieder dahin verschwunden, wo sie hergekommen war, niemand wurde gezwungen irgendwo zu verweilen.

Aprospos verweilen... seine Gedanken schweiften zu Asil, was die beiden wohl anstellten..? Ob er mal wieder (schon) in eine Rauferei geraten war? Überraschen würde es Odin nicht. Er musste ein bisschen in sich hinein grinsen, bis die Damen ihn wieder ablenkten.

" Was wir suchen? Nichts. Wir wollten erkunden. Aber mal in ein anderes Stadtteil zu gehen, wäre eine gute Idee... allerdings habe ich vergessen, ob Lemonie etwas von einer anderen Gemeinschaft erwähnt hatte... ist die Frage, ob wir das riskieren wollen..."

fast ungewollt fing Odins Schwanz langsam an ein wenig zu wedeln, irgendwie war ihm etwas nach Spaß, nicht unbedingt eine ... Rauferei, wie Asil es zu nennen pflegte ... aber... irgendwas.

[bei Tama und Sierra, Asyra unbekannter Aufenthalt]

Asyra war immer dabeigewesen - und irgendwie auch nicht. Sie kannte die anderen so gut das sie ganz vergessen hatte sich vorzustellen. Asyra war immer in der Nähe gewesen und hatte die anderen des öfteren beobachtet. Sie brauchte Zeit sich einzugewöhnen, denn die Erinnerung an das alte Rudel war noch zu frisch.
Odin war der einzige der sie kannte. Er und nur noch wenige andere. Sonst hätte sie dem Rudel ja auch noch gar nicht angehören können.
"Was treibt dich her, Asyra? Willst du uns begleiten? Ansonsten, wie Sierra schon sagte, Asil und Lemonie suchen die verschollenen."

"Ich wollte nun endlich sichtbar werden...", meinte Asyra einfach und wandte sich dann den beiden anderen zu.
,,Schön dich kennen zu lernen, Asyra. Mein Name ist Tama.´´

"Es freut mich auch, Tama und Sierra."

Während die anderen hinter Odin schon hinterhertapsten, blieb sie noch eine Weile stehen und überlegte ob sie sich ihnen anschließen sollte. Als die drei Hunde schon fast nicht mehr zu sehen waren, lief Asyra ihnen hinterher, holte sie endlich ein und meinte:

"Ich komme auch mit..."

[ antwortet Odin & Co | Zögert | geht dann doch mit den anderen mit ]

Mit eleganten Schritten, selbstbewusst und voller Geheimnis lief der Collie-Mischling auf der leeren Straße entlang. Lediglich fliegende Ratten, wie sie die Menschen oft beschimpften, kreuzten den Weg mit der Hündin, flogen eilig weg wenn sie tanzend über den Asphalt kam.
Ab und zu, just aus Spaß, ging Deíra auf die Tauben ein und kläffte sie an, sodass sie noch eiliger flogen als wenn sie angelaufen kam.
Mit strahlenden Augen lief sie also, plan und ziellos. Sie kannte sich hier nicht gut aus, sobald sie einen Weg einschlug vergaß sie die Gasse von der sie kam. So erlebte sie jeden Tag etwas Neues. Und das ist kein Anzeichen von Dummheit, lediglich eine Schwäche im Merken von Orten.
Die Gassen wurden immer dreckiger, stanken nach Müll und Abfall nach Mensch ...
Die Papierkörbe auf dieser Straße waren offensichtlich entleert worden, denn nirgendwo hing Papier oder Futter heraus. Und passend zu diesem Anblick knurrte der Magen der Hündin, welche sich nun erneut umschaute um doch etwas zu finden. Sie zog die unsaubere Luft ein, ihre Lungen füllten sich mit Sauerstoff. Sie genoß solche Augenblicke ...
Bis ihr der Duft von Hunden, es waren 2 oder 3, in die Nase stieg. Bis jetzt sah sie sie nicht, allerdings wollte sie sie auch nicht suchen. Ohne es zu wissen lief sie nicht vor den fremden Hunden weg, sondern lief genau auf sie zu, immer näher kamen sie obwohl das nicht ihr Ziel war.

"Mal sehen wer das sein wird ..."

Sprach sie zu sich selbst, lief weiter und wusste nicht was geschehen sollte.

[läuft durch die Straßen | riecht Lemonie & CO.]

Seit nunmehr einem Tag streunte Mel durch die Straßen der Stadt. Es war dreckig, es stank, es war laut, und dennoch – es war großartig. Keine winzige Wohnung mehr, in der sie verschimmeln musste, keine nörgelnden Menschen, die einen mit ziependen Bürsten malträtierten, keine fetten, langweiligen Haushunde. Von hier an konnte es nur besser werden, oder?
Dass sie keine Ahnung hatte, was sie eigentlich tun sollte, war allerdings weniger großartig. Ihr erster Versuch, sich etwas fressbares zu besorgen, war auf beinahe grandiose Weise fehlgeschlagen. Von einem heruntergekommen Imbiss waren ganz wunderbare Gerüche herabgestiegen, doch als sie sich davor setzte und ihren liebsten Bettelblick aufsetzte – schiefgelegter Kopf, traurige Augen, ein leises, kaum hörbares Fiepen – hatte der Mensch, der dort saftige Würste brutzelte, lediglich einen leeren Pappbecher nach ihr geworfen. Empört hatte sie sich abgewandt. War ihr Bettelblick etwa nicht herzergreifend genug gewesen? Nein, es musste an dem Menschen liegen, ganz sicher…
Doch wenn hier alle so drauf waren, dann würde das ja noch lustig werden, vor allem, wenn der Winter einsetzte. Die kühle Herbstluft bewegte ihr langes Fell etwas, und obwohl ihr noch lange nicht kalt war, so stand doch der Winter bevor. Wenigstens einen Unterschlupf musste sie bis dahin finden, und sie sollte besser schleunigst herausfinden, wie man sich hier etwas zu beißen besorgen konnte.
Vielleicht wäre es zunächst am praktischsten, wenn sie sich an einen anderen Hund hängen könnte. Am besten so ein richtig alter, vernarbter, räudiger Straßenköter, der alle Winkel in dieser Stadt kannte und ihr zeigen konnte, wie man sich hier am besten durchschlug. Doch obwohl sie zahlreiche Duftspuren von anderen Hunden bemerkte, waren sie doch alle schon älter. Außerdem roch es hier nach allem möglichen, Hunden, Menschen, Autos, Katzen…Moment.
Als sie aus dem Augenwinkel eine Bewegung wahrnahm, blieb sie abrupt stehen. Dort auf einer niedrigen Mauer streckte sich eine graue Katze und musterte dabei den Hund abschätzend, provozierend. Dieses kleine Mistvieh! Mit einem wütenden Kläffer sprang sie auf das Tier zu, das schleunigst von der Mauer sprang und sich vom Acker machen wollte.
Nun war Mel in ihrem Element und sie spürte die freudige Erregung, die sie jedes Mal durchströmte, wenn es an die Katzenjagd ging. Noch nie hatte sie eines dieser kleinen Biester erwischt, da sie einfach zu flink und zu wendig waren. Im letzten Moment schlüpften sie für gewöhnlich durch eine winzige Öffnung oder sprangen auf einen Baum. Aber eines Tages würde sie eine besonders dumme oder langsame von ihnen erwischen…und außerdem machte es einfach verdammt viel Spaß!
Die Katze, der schwante, dass ihr nichts Gutes blühte, flitzte nun die Gasse entlang, offenbar auf der Suche nach einem Versteck, während Mel ihr in vollem Lauf mit heraushängender Zunge und blitzenden Augen hinterher jagte.
Vorn mündete die Gasse in eine etwas breitere Straße, also wo würde die Katze sich hinwenden? Da, sie flitzte nach links! Noch einmal beschleunigte Mel und schoss gerade aus der Gasse heraus, als plötzlich ein Hund vor ihr erschien, der offenbar nichts ahnend der Straße gefolgt war. Abrupt versuchte Mel zu bremsen oder wenigstens noch die Richtung ein wenig zu ändern, aber es gelang nicht mehr so ganz. Ziemlich unsanft rempelte sie gegen eine hübsche Colliehündin. Die Katze war längst über alle Berge.
Noch verblüfft vom plötzlichen Aufprall schüttelte Mel den Kopf, um sich wieder zu fangen.

„Verdammter Mist!“, entfuhr es ihr.

[auf Katzenjagd in den Gassen | prallt gegen Deíra]

Sie liefen noch ein wenig weiter, ehe Asyra sich ihnen dann schließlich anschloss. Sierra war irgendwie froh darüber, so war die ganze Gruppe größer. Aber irgendwie kam ihr das ganze hier auch recht still vor. Hatte denn keiner was zu sagen? Dann würde Sierra selbst halt ein Thema anschneiden. Aber erstmal musste sie etwas anderes 'dingendes' loswerden. "Also ich bin dafür, dass wir mal ganz woanders hingehen. Nichtmal hier in dem Bereich bleiben." Mit diesen Worten bog die junge Hündin auch schon ab und trabte einfach drauflos. Sie wusste nicht wohin, sie würde wohl auch nicht wissen wie zurück, aber sie wusste, dass die Gruppe etwas neues sehen würde. Darum ging es doch jetzt im Moment, oder?

Dann blickte sie noch einmal über die Schulter zurück. "Wie und wann seid ihr eigentlich auf die Straße gekommen?" Das war vielleicht ein heikles Thema, aber das war der Rhodesian Ridgeback erstmal egal. Hauptsache es wurde ein wenig geredet und nicht nur Rumgeschwiegen. Ihr Blick richtete sich wieder nach vorne und einen Moment lang blieb sie an einer Wand stehen, um daran zu schnüffeln. Nichts interessantes, also ging es einfach weiter im Programm. Mit der Nase mal auf dem Boden und mal in der Luft trottete Sierra immer weiter in Richtung Westen.

[bei Asyra, Tama und Odin | tbc: Weststadt]

Deíra hatte nun seit einigen Momenten in die Ferne geschaut und fast sehnsüchtig auf das Antreten der Hunde gewartet, die den bekannten Duft von Müll und dreckigem Fell mit sich trugen. Ihre Augen starrten voller Intensität auf den Asphalt, auf den Himmel, die Bäume. Um sie herum gab es so viel schönes, so viel, für was es sich lohnt auf der Welt zu sein.
Unruhig lief sie einen Moment umher, die Rute stets gerade vom Körper gestreckt, und die eingeknickten Ohren bestmöglich aufgestellt.
Bis ihr der Geruch von einer Katze in die Nase stieg, die sichtlich um ihr kleines, mickriges Leben rannte. Sie lief in Windeseile davon, in Gärten, unter Zäunen hindurch bis Deí die Katze aus den Augen verloren hatte. Und wie sie ihr nachgeschaut hatte, kam schon das nächste Energiebündel an, eine ziemlich aufgeregte Hündin. Sie war hübsch, hatte ein schön gemustertes Fell und kam schnell und immer schneller näher bis sie Deíra unsanft hinten hinein lief. Es tat nicht wirklich weh, aber durch die enorme Geschwindigkeit des jungen Dings drückte sie stark, sodass Deí aufpassen musste nicht hinzufallen. Mit Mühe und Not bremste sie, indem sie die Pfoten breit machte und sich leicht schräg dagegen stellte.

oO( Eleganz sieht anders aus )Oo

sagte Deí zu sich. Die 'Entschuldigung' der Hündin folgte, mit einem leicht vulgären Kraftausdruck äußerte sie sich zu dem Ereignis. Leicht spöttische schaute Deí sie an und sagte mit hoher Stimme:

"Das ist aber nicht die feine, englische Art!"

Mit einem Lächeln schaute sie sie an, es sollte wie ein kleiner Scherz wirken, aber wie so oft konnte sie sich schon vorstellen das sie missverstanden wird.
Mit lang gezogenen Schritten und Anmut lief Deíra nun einige Schritte vornweg, um der Hündin nicht zu nah zu sein. Sie drehte sich um, sodass sie in die Augen des Tollpatsches sehen konnte.

[bei Mel | wird angerempelt | redet mit ihr]

Etwas atemlos schaute sie die Colliehündin an.
"Tut mir leid“, entgegnete Mel verschmitzt, dabei tat es ihr überhaupt nicht leid. „Die Katze war schuld.“

Jetzt erst hatte sie Zeit, die fremde Hündin näher zu betrachten. Sie bewegte sich elegant und sah auch sonst nicht so aus, wie man sich einen typischen Straßenhund vorstellte. Das lange Fell wirkte sauber und seidig, und sie sprach auch nicht so, als würde sie aus der Gosse kommen.
Vermutlich war sie das geliebte und gehätschelte Haustier von jemandem und kannte sich hier genauso wenig aus, wie sie selbst. Etwas enttäuscht ließ Mel die Ohren hängen – nein, diese Hündin könnte ihr bestimmt nicht weiterhelfen. Aber immerhin, sie war der erste Hund, dem sie hier überhaupt begegnete, und etwas Gesellschaft konnte nie schaden.
Freundlich wedelte sie ein paar Mal und legte dann den Kopf schief.

“Wohin gehst du? Und wo hast du dein Herrchen gelassen?“

[bei Deíra | im Gespräch]

SL: [Odin, Tama, Sierra und Asyra tbc Weststadt!]