Schatten der Gasse
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 Kapitel 2 - Harte Zeiten

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Lemonie
windsoul
Lemonie


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BeitragThema: Kapitel 2 - Harte Zeiten   Kapitel 2 - Harte Zeiten EmptySo Jul 18, 2010 12:31 pm

Kapitel 2 - Harte Zeiten Kapi2bildmzr3


Es ist später Herbst, das Rudel hat sich zusammengefunden und im Revier herrscht Anspannung. In der Weststadt soll sich eine Bande zusammengefunden haben, die alles tun will, um dem Rudel zu schaden. Das Wetter ist noch gut, aber irgendwann wird es kälter werden, die Beute knapper, und außerdem bahnt sich ein Kampf an. Harte Zeiten stehen dem Rudel bevor...



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BeitragThema: Re: Kapitel 2 - Harte Zeiten   Kapitel 2 - Harte Zeiten EmptyFr Aug 06, 2010 12:02 pm

Zaghaft, Pfote für Pfote voransetzend, bahnte sich Mijku einen Weg durchs Unterholz. Der Wald war ihm nicht geheuer, aber wo sollte er hin? Er hatte kein Ziel, nichts, woran er sich festhalten konnte. Er hatte alles verloren… schon so lange. Schließlich blieb der Junghund stehen und streckte die Schnauze in die Luft. So viele fremde Gerüche, von denen er die meisten nicht zuzuordnen vermochte. Lauschend spitze er die Ohren. Die vielen Geräusche ließen ihn das Nackenfell sträuben, er trat verunsichert einen Schritt zurück und scheuchte dadurch ein paar Krähen auf, die zeternd weiter nach oben in die Baumkronen flatterten.

Vor Schreck kauerte sich Mij auf den Waldboden und sah den schwarzen Vögeln nach, während er sich langsam wieder etwas beruhigte und sich Entschlossenheit in ihm breit machte. Er war kein Welpe mehr, verdammt noch mal! Er war ein Straßenhund… im Wald jedoch fand er sich so gut wie gar nicht zurecht. In diesem Moment stach ihm ein Geruch in die Schnauze, der ihn auf die Pfoten springen ließ. Es war der Gestank von Blut und verwesendem Fleisch. Und da war noch etwas. Langsam drehte Mijku sich um. Ein paar Hundelängen weiter hinter ihm lag der Kadaver eines Rehkitzes und daneben duckte sich ein noch junger Fuchs kampfbereit und fixierte ihn.

Mijku wagte nicht, sich zu bewegen, sein Herz raste. Der Fuchs mochte etwa so groß sein wie er, trotzdem war er kein guter Kämpfer und würde wohl verlieren, sollte der Jungfuchs angreifen. Doch sein Gegenüber brauchte nur einen kurzen Blick, um sich zu vergewissern, dass ihm keine Gefahr von dem kleinen Hund drohte und wandte sich wieder seiner Beute zu. Wahrscheinlich hatte er das Reh gar nicht selbst geschlagen, Füchse waren als Aasfresser bekannt. Auch die Krähen kamen jetzt wieder, strichen kurz kreischend über den Rotfuchs hinweg, der sich nicht wirklich um sie scherte, und ließen sich dann auf dem toten Tier nieder. Mit scharfen Schnäbeln pickten sie an dem Kadaver herum, flogen immer wieder auf, wenn der Fuchs mit einem unwilligen Knurren nach ihnen schnappte und ließen sich wieder nieder.

So schnell ihn seine Beine trugen, rannte Mijku davon und wurde erst langsamer, als sich die Gegend veränderte. Die Bäume wichen auseinander, standen nicht mehr dicht an dicht und lichteten sich allmählich. Vor dem kleinen Hund lag die Stadt. Mijkus Blick schweifte über die grauen Häuser, die ihm so viel vertrauter waren als der Wald. Nur war es hier vielleicht genau so gefährlich. Er wusste nichts über diese Stadt, es war gut möglich dass es hier Straßenbanden gab, die ihn nicht dulden würden. Unruhig witterte er und ließ sich schließlich auf den Hinterläufen nieder, um zu warten. Auf wen oder was wusste er selbst nicht.

[zuerst im Wald | jetzt am Rande der Stadt (Weststadt)]
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BeitragThema: Re: Kapitel 2 - Harte Zeiten   Kapitel 2 - Harte Zeiten EmptyFr Sep 10, 2010 7:54 pm

Es war echt entspannend, von diesem Gestank fort zu kommen, den diese Menschen machen. Weg von den ekeligen Zweibeinern mit ihren Schoßhündchen und ihren Leinen. Diese Freiraumeinschränker. Er hasste sie. Sie schnürten einen den Hals ein wenn man schneller laufen wollte und sind nur zum hin und her ziehen gedacht. Als ob die Menschen nichts Besseres zu tun hätten als ständig alles und jeden zurück zu reißen und einem fast den Hals auszurenken. Aber eigentlich hatte Keáru Glück gehabt mit den Menschen. Sie hatten ihn niemals eines dieser „Haltis“ umgebunden, die die Menschen zu lieben scheinen. Damit brach man nun wirklich das Genick des Hundes. Wieso konnte man sie nicht alle das machen lassen, was sie wollten? Vielleicht, weil Keáru sonst zu viel zu tun hätte und es ihm viel zu viel geworden wäre. Dieses Land voller Schoßhündchen-
Wo man gerade von diesen kleinen Biestern sprach, schon war da einer. Zumindest sagte das Keárus Nase. Der Rüde, der da vorne irgendwo sein musste, hatte keinen ausgeprägten Geruch und schien deshalb nicht sehr dominant. Dann sollte Keáru ihm mal eine Abbreibung verpassen, die sich gewaschen hatte, schließlich war das hier ihr Revier und kein anderer sollte dies betreten.
Da war er. Ein kleiner Hund. Etwas Geflecktes. Es erinnerte leicht an eine Kuh. Schon oft hatte Keáru solche Hunde gesehen, damals. Sie waren wirklich klein, aber nicht so klein wie dieser Rüde. Er ging ihm vielleicht nur bis zum Brustkorb. Süß. Keáru spannte sich etwas weiter an, auch wenn das nicht benötigt wurde. Sein Kopf war etwas höher gesetzt und seine Schritte nun etwas stolzierender. Seine Rute ging etwas in die Höhe.

„Hey! Was suchst du hier, Kleiner?“

Er ging immer näher. Trabte bis nur noch ein paar Meter zwischen ihm und dem Fremden kleinen waren. Als erstes fielen ihm die komischen Augen des Fremden auf. Zwei farbig. Außergewöhnlich. Wie er.

[weststadt-> Wald / trabt gemütlich / sieht Mijku und spannt sich an / läuft näher ran ]
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BeitragThema: Re: Kapitel 2 - Harte Zeiten   Kapitel 2 - Harte Zeiten EmptySa Sep 11, 2010 4:24 pm

Zum Glück war es wenigstens nicht heiß. Dankbar sah Mijku zu den grauen Wolken am Himmel empor. Vielleicht würde es ja heute noch regnen… Der kleine Hund liebte es, in den Wasserlacken umherzuspringen. Aber jetzt sollte er sich erst einmal darauf konzentrieren, was er nun tat. Wieder in den Wald zurückgehen? Nein, da fühlte er sich einfach… fehl am Platz. Er war kein wilder Streuner, der sich überall durchschlagen konnte. Lieber streifte er durch die verlassenen Gassen am Stadtrand. Es gab ihm irgendwie eine gewisse Sicherheit, dass er alles recht gut überblicken konnte, dass es versteckte Schlupfwinkel gab und man wusste, dass man höchstens auf andere Hunde und Menschen treffen konnte. Sonst konnte selbst ihm mit seiner doch ziemlich geringen Größe nichts gefährlich werden. Gegen streunende Katzen und Ratten konnte er sich auf jeden Fall wehren! Und eigentlich war er doch gar nicht so ängstlich, nur vorsichtig… wenn er wollte, konnte er sich schon durchsetzen.

Nachdenklich schweifte der aufmerksame Blick über das Grau der Stadt vor ihm. Diese Stadt schien nicht so… sicher zu sein. Er konnte die Witterung von Hunden ausmachen… mehreren Hunden. Unruhig kniff Mij die Augen leicht zusammen, als er eine Bewegung ausmachte. Dann sah er den Hund, der direkt auf ihn zukam. Vor Schreck machte er einen Satz zurück und duckte sich ein wenig, um zu zeigen, dass er nicht auf Streit aus war. Obwohl er wahrscheinlich ohnehin nicht diesen Eindruck machte. Für einen Fremden sah er eher wie ein kleiner, ängstlicher Junghund aus. War er das nicht auch? Nein. Nein, er war ein stolzer Streuner! Also hob Mijku den Kopf ein wenig, reckte ihn aber nur so weit, dass man sehen konnte, dass er nicht kämpfen wollte, sich aber auch nicht einfach so unterordnen würde.

Der Schwarz-Weiße blickte dem fremden Rüden ruhig entgegen, hielt die Rute gesenkt und wartete einfach. Vielleicht war es ja gar keiner dieser Raufbolde, vielleicht war es ein netter Kerl. Man konnte ja nie wissen. Im Geruch des im wahrsten Sinne des Wortes bunten Hundes, der nun nur mehr zwei, drei Hundslängen von ihm entfernt war, lag Dominanz und Stolz. Trotzdem musste sein Gegenüber ja kein aggressiver Köter sein. Denn dann hätte er schon längst angegriffen. Ein vorsichtiges Lächeln zeigte sich auf Mijkus Lefzen.

„Hallo, ich bin Mijku und ganz neu in der Gegend… Ich suche bestimmt keinen Streit.“

Versicherte er schnell und schaute dem Rüden vor ihm fest in die Augen. Falls dieser angreifen sollte, würde er schnell genug ausweichen konnte. Doch das glaubte Mij nicht. Vielleicht konnte der fremde Hund ihm sogar helfen… ihm die Stadt zeigen… vielleicht.

[mit Kea vor der Stadt | redet]
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BeitragThema: Re: Kapitel 2 - Harte Zeiten   Kapitel 2 - Harte Zeiten EmptyMi Sep 22, 2010 7:56 pm

Der kleine Hund hatte Glück. Er machte genau die Bewegungen, die Keáru vorhergesehen hatte. Er zeigte sich unterwürfig. Naja zumindest so sehr, dass er es noch als so etwas sehen lassen konnte. Wieso sollte er auch aus dieser kleinen Geste eine große machen? Keáru war kein Rüde der Kleinigkeiten. Wieso auch? Es war nicht von Nöten so kleinlich zu werden. Für jemand so großes, der immer so viel auf einmal getan hatte und immer so heftig war, waren Kleinigkeiten eine Last, die es zu bewältigen galt. Also ignorierte er diese kleine Rebellische Geste und blieb ganz ruhig vor dem Fremden stehen.
Mijku, also. Dieser Name war genauso merkwürdig wie sein eigener. Kein Name, der irgendwo unter den Menschen weit verbreitet war wie Dexter aber auch keiner, den man wegen des Charakters wählte wie „Storm“.
Keáru besah sich das kleine Etwas ein wenig länger, ehe er sich dazu entschloss etwas zu sagen.

„Verschwinde. Du befindest dich in unserem Revier. Auch wenn du es nicht wusstest, jetzt weißt du´s. Was tust du nun, kleiner?“

Irgendwas in Keáru sagte ihm, das er den kleinen nicht so schnell verjagen sollte, wie das große graue Etwas von vorhin. Dieses ekelige schwächliche Wesen. Hoffentlich hatte Dexter ihn schnell umgebracht. Das wäre eine große Entlastung für den wild gefleckten.

(Ich bin so ein Looser ;_;)
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BeitragThema: Re: Kapitel 2 - Harte Zeiten   Kapitel 2 - Harte Zeiten EmptyDo Sep 23, 2010 3:45 pm

Der Fremde vor Mijku blieb ganz ruhig. Der kleine Hund versuchte herauszufinden, was in seinem Gegenüber vorging, kam aber zu keiner zufriedenstellenden Antwort. Der Große sah wieder wütend über sein Eindringen aus, noch wohlwollend. Höchstens nachdenklich, wenn auch nicht im gedankenverlorenen Sinn, sondern in der Art: „Soll ich den kleinen Köter gleich vertreiben oder lasse ich ihn in Ruhe?“ Doch Mijku hatte keine Angst. Aggressiv war der Fremde schon mal nicht. Und solange ein Hund nicht grundlos angriff, hatte man auch nichts zu befürchten, man durfte ihn dann nur nicht reizen. Das jedoch hatte Mij nicht vor. Stattdessen betrachtete der Mischling den fremden Rüden vor ihm aufmerksam und fragend. In seinem Augen lag leise Hoffnung, aber kein Bitten, wie man das von einem Welpen kannte, den man von der Straße auflas. So ein Hund war Mijku nicht. Er kam auch gut alleine zurecht, doch war es nie falsch, Freunde zu haben.

Freunde. Das Wort kam dem Junghund so… widersprüchlich vor. Einen richtigen Freund hatte er nie gehabt, soweit er sich erinnern konnte. Nur… Malijka. Und auch die war ihm nicht geblieben, so sehr er auch versucht hatte, sie zu beschützen… Schnell senkte Mijku den Kopf, damit der bunte Fremde nicht sah, wie ihm zumute war. Immer noch tat es furchtbar weh, an seine Schwester zu denken. Wie sehr Vergangenes doch schmerzen konnte… Dann riss Mijku sich wieder zusammen und blickte auf, gerade als der Rüde antwortete.

Enttäuscht und etwas verwirrt legte er die Ohren an. Was hatte er denn falsch gemacht? Einige Herzschläge lang erwog er es, einfach umzudrehen und zu verschwinden. Doch schlussendlich straffte er entschlossen die Schultern. So einfach würde er sich nicht vertreiben lassen! Aber hatte er nicht gesagt, er wollte den Fremden nicht reizen, ihn nicht herausfordern…?

„Danke, dass du mir das gesagt hast. Aber… es stört euch doch nicht, wenn ich hier bin, oder? Wenn ihr wollt, werde ich der Stadt auch fern bleiben, ich streife nur ein wenig am Stadtrand umher…“

Ein wenig unsicher hielt er inne. Seine aufrechte Haltung behielt er jedoch bei. Er hatte bereits gezeigt, dass er sich unterordnen würde, doch das galt nur für den Fall, dass er auch in… das Rudel, die Gemeinschaft – wie auch immer man es nennen wollte – aufgenommen würde. In die Gruppe, zu der auch der Bunte gehörte. Das war vielleicht etwas hoch gegriffen, so viel erhoffte sich Mijku erst gar nicht, aber trotzdem. So schnell ließ er sich auch nicht vertreiben.

[bei Keáru]

[bist du gar nicht <.<]
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BeitragThema: Re: Kapitel 2 - Harte Zeiten   Kapitel 2 - Harte Zeiten EmptyFr Nov 26, 2010 9:48 am

[cf: Bahnhof]

Fast ohne darüber nachzudenken war Odin in den Wald gegangen, hatte nicht gesprochen, fast nur zum Boden geschaut. Sollte er überraschenderweise Asil finden, konnte er immer noch situationsabhängig entscheiden, ob er zugab ihn gesucht zu haben, oder nur einen Ausflug gemacht zu haben.
Nun musste die Dogge wirklich schmunzeln. Als ob der große Kangal es nicht sofort wüsste, was er dachte, wenn er seinen Freund ansah.

Nun, Odin mahnte sich selbst, nicht ständig an Asil zu denken, sondern sich mal ein wenig Luft zu machen und auch mal an sich selbst zu denken. Also hob er den Kopf, streckte sich und streckte seine große Nase in die Luft.
Er nahm eine fremde Fährte war, gab aber nichts drauf, da hier viele Fremde rumstromerten und sich umsahen.

Also sah er sich mal ein wenig mehr um, ... ja Wald. Ein trockenes Lachen kam aus Odin´s Kehle - er war wirklich immernoch nicht schnell für irgendwas zu begeistern. Also sah er sich um, ob er was jagen konnte, und legte sich still hin.
Doch er entschied sich um und rollte sich genüsslich auf dem Rasen rum.

[allein (noch), im Wald]
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BeitragThema: Re: Kapitel 2 - Harte Zeiten   Kapitel 2 - Harte Zeiten EmptySo Dez 12, 2010 10:43 pm

Der Rüde vor Mijku antwortete nicht und so langsam war dem Kleinen das Ganze nicht mehr geheuer. Unsicher trat er von einer Pfote auf die andere und sein Blick huschte nervös zurück, wo der Wald lag. Die Bäume schienen ihn zu locken, mit dem Versprechen, im Schutz zu geben. Schutz? Gerade eben noch hatte er sich im Wald schutzlos und ausgeliefert gefühlt. Aber dieses Gefühl verschwand in der Gegenwart des fremden, bunten Hundes keineswegs, es wurde eher noch stärker. Also machte Mijku ein paar Schritte zurück, zuckte noch einmal unschlüssig mit den Ohren und drehte sich dann um. Auch wenn es immer schlecht war, seinem Gegenüber den Rücken zuzuwenden, wenn man ihm nicht völlig vertraute, aber in diesem Fall ging es wohl nicht anders. Mij wollte einfach nur weg. Er rannte los und hielt auf den Wald zu. Fast erleichtert seufzte er, als er zwischen den Bäumen verschwinden konnte. Ziellos lief er weiter, lief im Grunde genommen doch nur den Weg zurück, den er gekommen war.

Auf einmal streifte erneut der Geruch nach fremdem Hund Mijkus Schnauze. Wieder ein Rüde. Wieder größer und älter als er. Ziemlich viel größer! Mijku entdeckte eine Dogge, die sich nicht weit von ihm am Boden hin und her rollte. Zögernd trat er einen Schritt näher und bellte leise und vorsichtig. Immerhin schien der Fremde ihm nicht wirklich gefährlich.

„Äh… hallo, ich heiße Mijku.“

Setzte er an.

„Dürfte ich vielleicht deinen Namen erfahren?“


[läuft zurück in den Wald | trifft auf Odin]
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BeitragThema: Re: Kapitel 2 - Harte Zeiten   Kapitel 2 - Harte Zeiten EmptyDi Dez 28, 2010 8:52 am

Odin war ganz in Gedanken versunken gewesen, dass er den Ankömmling nicht mal hörte, noch anders wahrnahm. Asil hätte ihn dafür wieder einmal gerügt.
Doch nun erhob der Schwarze Rüde sich etwas schwerfällig und streckte sich nochmal, was ihn nicht gerade kleiner wirken ließ.
Aber irgendwie nahm er das nicht so wahr, dass er eine große Deutsche Dogge war.

"Mijku, ja? Außergewöhnlicher Name."

Er kam ein paar Schritte nähe rund nahm nun ausgiebig Witterung auf, wie um seinen vorherigen Fehler wett zu machen.

"Was treibt dich hier her, Hund? Ein bestimmter Grund oder stromerst du gerne ohne Begleitung jedweger Art umher?"

Dass er unbewusst eher die Fragenstellung und die Art und Weise von Asil angenommen hatte, wenn sein Gefährte nicht bei ihm war wollte ihm noch nicht auffallen.
Um sich etwas kleiner zu machen, da ihm seine Größe gerade aufgefallen war, setzte er sich, fast ohne plump zu wirken, auf seinen Hintern.
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BeitragThema: Re: Kapitel 2 - Harte Zeiten   Kapitel 2 - Harte Zeiten EmptySo Feb 06, 2011 8:31 pm

Unschlüssig spielte Mijku mit den Ohren, als könne er sich nicht entscheiden, ob er sie anlegen oder aufstellen sollte. So oder so hörte er genau zu. Das war so eine Angewohnheit von ihm – immer gut auf die Worte des anderen hören und versuchen, zu entschlüsseln, ob das Gegenüber meinte, was es sagte. Ab und an hatte er so auch schon mal einen Hintergedanken aus der Stimmlage herausgehört. Aber dieses Mal schien das anders zu sein. Der fremde Rüde stand auf und zeigte damit seine ganze Größe, was jedoch gar nicht so bedrohlich wirkte. Dafür sorgte schon die gutmütige Ausstrahlung, die Mijku nicht gespielt vorkam.

Die Frage war nicht so einfach zu beantworten. Er hätte natürlich einfach dieselbe Gegenfrage stellen können – was er hier tat. Doch irgendwie kam es Mij so vor, als würde die Dogge ihn für einen Hund der Menschen halten. Ein Schoßhündchen. Natürlich, kaum war man mal etwas kleiner… Ein fast trotziges Schnaufen entfuhr dem Mischling und er reckte ein wenig den Kopf, was aber nicht viel ausmachte. Der Unterschied zwischen ihm und dem fremden Hund war immer noch fast kränkend.

„Wie meinst du das? Ich komme alleine zurecht. Und du? Außerdem schuldest du mir auch noch eine Antwort…“

Abwartend ließ Mijku die Rute pendeln. Der Große hatte noch gar nicht seinen Namen genannt – auch wenn Namen eigentlich so wenig über jemanden aussagen konnten… Man konnte sie ändern, ohne dass man sich selbst veränderte. Man konnte sie vergessen und sich an denjenigen, der diesen Namen trug, noch genau erinnern. Trotzdem. Er wollte keine belanglose Frage beantworten und dann keine Antwort auf seine erhalten.


[bei Odin; redet]
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BeitragThema: Re: Kapitel 2 - Harte Zeiten   Kapitel 2 - Harte Zeiten EmptyDi Feb 08, 2011 3:52 pm

Der Rüde vor ihm schien unbeeindruckt trotz seiner Größe, doch das fand Odin eher gut, als dass es ihn enttäuschte.
Also kam er ein paar Schritt näher, erfreut auf jemanden zu treffen, der keine Angst vor ihm hatte. Obwohl Asil auch nie Angst oder gar Respekt vor ihm hatte, wenn er es sich recht überlegte. Naja, es war nun auch wirklich nicht der Moment um über solcherlei Dinge nachzudenken.

"Odin. Mein Name ist Odin."

Doch auch die Dogge hielt nicht viel von Namen, Namen sind Schall und Rauch, wie man es so schön sagte.

"Hm, wie ich das meine? Nun, in letzter Zeit kommt es halt nicht allzu häufig vor, dass unsereins allein auf der Straße rumläuft. Bei den "Fängern" die hier rum laufen. Noch dazu muss man hier vorsichtig sein, denn es soll hier in der Nähe ein paar... wir nennen sie mal Hunde... geben, die alles und jeden anspringen, aus purer Lust. Aber solch einer scheinst du mir nicht zu sein."

Odin sprach beiläufig und guckte sich nebenbei eher ein wenig um und kam unauffällig näher um eine bessere Witterung aufzunehmen.

"Wo willst du hin, beziehungsweise, was hast du vor, Mijku?"

Immer noch tat sich der Rüde ein wenig schwer mit der Aussprache des Namens, aber er gab sich aller Mühe, es nicht falsch zu machen.
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BeitragThema: Re: Kapitel 2 - Harte Zeiten   Kapitel 2 - Harte Zeiten EmptyDi Feb 08, 2011 7:06 pm

Aus reiner Gewohnheit blieb Mijkus Haltung angespannt. Nicht gerade fluchtbereit, aber doch wachsam. Es war ihm einfach lieber so. Außerdem mochte er es nicht besonders, zu einem anderen Hund aufblicken zu müssen, aber das konnte er wohl schlecht ändern. Obwohl – eigentlich sagte man, je größer der Hund, desto größer sein Herz. Sollte heißen, je größer, desto freundlicher. Im Fall dieser Dogge schien das auch wirklich zu stimmen. Also entspannte sich Mij ein wenig, während er aufmerksam zuhörte. Odin… das war eindeutig einfacher als der Name des kleinern Mischlings. Und er passte zu dem großen Hund: Irgendwie mächtig, aber gutmütig.

Was fast das Erstaunlichste war: Er nahm Mijku ernst und auch seine Frage, wie er das gemeint hatte. Dieses „ohne Begleitung jedweger Art“. Wäre der Rüde nicht völlig neu in der Gegend gewesen, hätte er sich vielleicht schon eher einen Reim auf die Worte machen können – so erklärte Odin es ihm. Mijku durchlief ein leichter Schauer.

.oO(Fänger?)Oo.

Meinte die Dogge damit die Hundefänger? Die Menschen mit ihren schrecklichen Netzen? Mit ihnen hatte auch er schon zu tun gehabt, Mijku unterdrückte ein leises Knurren bei der Erinnerung. Ja, warum sollte das hier auch anders sein? Odins nächste Worte ließen ihn jedoch stutzen. Hunde, die einen einfach so ansprangen? Die Gedanken des Mischlings kehrten zu dem seltsamen Rüden vorhin zurück… war das so ein Köter? Dann hatte Mij Glück gehabt, schnell wieder abgehauen zu sein. Und doppelt Glück, dass er bei Odin nicht an so einen geraten war. Odins Frage ließ Mijku nachdenklich werden. Jetzt ließ er sich doch auf die Hinterläufe sinken und während er überlegte, fegte sein Schwanz über den Waldboden. Kein wirkliches Wedeln, nur eine geistesabwesende Bewegung.

„Ehrlich? Ich habe keine Ahnung, was ich vorhabe. Aber kann man so etwas überhaupt planen? Alles, was mir bisher passiert ist, in meinem Leben, wollte ich nicht. Ich wollte immer etwas anderes und – am Ende ist mir nichts geblieben und ich bin nie dorthin gekommen, wo ich wollte. Wozu sollte ich eine bestimmte Richtung einschlagen?“

Die Worte kamen langsam und niedergeschlagen, der leere Blick war zu Boden gerichtet. Müde sah Mijku wieder auf und schaute Odin an. Warum hatte er der Dogge etwas erzählt, dass er sich selbst kaum eingestehen würde?


[bei Odin]
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BeitragThema: Re: Kapitel 2 - Harte Zeiten   Kapitel 2 - Harte Zeiten EmptyDo Feb 10, 2011 9:21 am

Der Bunte ihm gegenüber blieb immernoch angespannt. Odin legte den Kopf ein wenig schief und leckte sich über seine überdimensionalen Lefzen. Warum war der kleine da hier? Was wollte er? Naja, vielleicht verlor er ja doch noch ein paar Worte, wenn er sich ein wenig entspannen würde.

Irgendwie entwickelte der Doggen-Rüde ein kleinen Hauch von Langeweile und... Hummeln im Hintern. Daher erhob er sich und lief, angespannt entspannt ein wenig in der Nähe rum, um zu wittern. Jedenfalls gab er sich Mühe, so zu tun, eigentlich wollte er sich nur bewegen.

Endlich, nach unendlichen Minuten sprach der Bunte und seine Stimme war so niedergeschlagen, dass odin gleich den Kopf hob um ihn anzusehen. Nicht, dass er sofort Mitleid hatte, eher das Odin mitfühlen konnte, wie man sich so ziellos fühlte.

Wieder kam ihm kurz Asil in den Kopf und die Frage, wo er war, und ... ein heftiges Schütteln vertrieb diese Gedanken aus seinem massigen Kopf und die Aufmerksamkeit galt wieder Mijku.

"Nun, Bunter. Ich denke, du kommst mit mir. Wir haben da so ein Platz gefunden, den alten Bahnhof, wir heißt, ein paar Hunde die sich hier rumtrieben und nicht allein sein wollten. Ich denke, du passt ganz gut mit rein. Und vorher machen wir noch einen Plan, dass wir mit was zu Essen zurück kommen. So langsam knurrt allen kräftig der Magen."

Beim Reden hatte er sich in Mijku´s Richtung bewegt und stupste ihn dann mit seiner großen Schnauze freundlichen in die Flanke und ging vorran.
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BeitragThema: Re: Kapitel 2 - Harte Zeiten   Kapitel 2 - Harte Zeiten EmptyDo Feb 10, 2011 9:04 pm

Es war ein ungewohntes Gefühl, einem eigentlich völlig Fremden so viel von sich selbst preisgegeben zu haben. Auch wenn kaum jemand Mijku als wirklich verschlossen bezeichnen würde, so redete er doch selten über sich. Doch verstand er es einfach gut, von sich abzulenken – diesmal hatte er einfach so eine Antwort gegeben, die direkt aus seinem Herzen kam. Fast ein wenig ängstlich blickte der Kleine seinem Gegenüber in die Augen. Es gab nun mehrere Möglichkeiten, wie die Dogge reagieren könnte. Entweder Odin würde es gar nicht groß auffallen, dass wirkliche Mutlosigkeit in den Worten mitgeschwungen war – was Mijku hoffte – oder er würde darüber lachen. Oder… sich von ihm abwenden, weil er glaubte, einen jammernden Welpen vor sich zu haben. Das, was der Große jedoch machte, hatte Mij gar nicht in Erwägung gezogen: Sie kam zu ihm und fragte ihn, ob er mit ihm mitkommen wollte – zu ein paar anderen Hunden.

Im ersten Moment sträubte sich alles in ihm dagegen, einfach mit dem Fremden mitzudackeln. Dann aber stupste Odin ihn auffordernd und auch irgendwie tröstend an und wandte sich dann um. Kurz zögerte der Mischling noch, dann gab er sich einen Ruck und schloss zu dem anderen auf. Etwas unsicher trabte Mijku neben Odin her und schielte zu dem großen Hund auf.

„’Bunter’ gefällt mir.“

Meinte er schließlich.

„Du kannst mich gerne so nennen, wenn du möchtest.“

Und nach einer kleinen Pause fuhr er vorsichtig fort:

„Aber glaubst du, die anderen finden das in Ordnung, wenn du mit mir ankommst? Ich meine, ohne sie vorher zu fragen? Oder bist du so etwas wie ihr Anführer?“

Denn das konnte der Kleine sich gut vorstellen.


[mit Odin auf dem Weg - aus dem Wald raus ^^]
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BeitragThema: Re: Kapitel 2 - Harte Zeiten   Kapitel 2 - Harte Zeiten EmptySa Feb 12, 2011 2:21 pm

Odin wusste nicht, warum er zu diesem Mischling so nett war. Aber naja, wenn er ehrlich war, war er selten unfreundlich. Ja die leicht naive, trottelige Ader überwog oftmals, warum er auch immer so glücklich war, wenn Asil das Reden und vieles andere übernahm. Allerdings musste er auch langsam mal ohne seinen "Babysitter" zurecht kommen.
Die große Dogge warf einen Blick auf seinen "neuen Freund", während dieser ihn ein wenig komisch anschielte und sagte, es würde ihm gefallen, "Bunter" genannt zu werden.
Na gut. Dann soll es so sein.

"Die anderen? Naja, wir sind froh, Verstärkung zu haben."

Die zweite Frage ignorierte er geflissentlich und war auch nicht bereit, sie irgendwann anders zu beantworten. Denn für solche Dinge war immernoch Lemonie verantwortlich.

Sie wanderten schweigend, erstmal, von der Lichtung weg, befanden sich aber immernoch am Waldesrand.
Witternd sah Odin sich um. Irgendwie, irgendwo mussten sie was fressbares finden. Irgendwie war der Große darin noch nicht so talentiert. Normalerweise ergab sich immer etwas.
Nun, vielleicht hatte Mijku ja eine Idee, oder einen Geistesblitz.

"Wo kriegen wir jetz was zu Fressen her? Idee?"


bei Mijku; am Waldrand
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BeitragThema: Re: Kapitel 2 - Harte Zeiten   Kapitel 2 - Harte Zeiten EmptyDi Feb 15, 2011 9:07 pm

::From: Oststadt


Lemonie wollte nach dem kurzen Gespräch mit Sierra, Mel und dem Neuzugang Merlin wieder zu Tama zurück, um ihre Unterhaltung fortzusetzen. Aber die Hündin war nicht mehr da. Offenbar hatte sie sich doch dafür entschieden, rauszugehen und irgendetwas anderes zu machen, als hier herumzuhocken und mit Lemonie zu reden. Hoffentlich kam sie wieder. Irgendwie hatte die Weiße das ungute Gefühl, dass sie es nicht schaffen wüde, die Hunde hierzuhalten. Wieso auch. Was gab es hier in New Adamsport? Für Lemonie war die Stadt und ihre Straßen ein Zuhause geworden. Aber die anderen hielt hier nichts außer ihre Gemeinschaft, und wenn eben diese bald in einen Kampf verwickelt würde, konnte sie sich vorstellen, dass einige sich aus dem Staub machen würden. Eine Gemeinschaft von Straßenhunden, eine richtige, war eigentlich ja auch nicht üblich. Alle hier waren mehr oder weniger dabei, und trotzdem wusste Lemonie, dass es mehr bedurfte um sie richtig zusammenzuschweißen. Sie hatte sich immer vor einem harten Winter gefürchtet, aber vielleicht war das ja gar nicht so schlecht. Natürlich bedeutete dies möglichweise, dass jemand starb. Aber sie waren viele und hatten die Möglichkeit sich gegenseitig zu helfen, und wenn sie das taten, dann schafften sie es vielleicht sich am Ende als Rudel zu fühlen.

Die weiße Hündin verließ den Bahnhof und machte sich auf den Weg irgendwohin. Sie wusste noch nicht genau, was sie jetzt tun sollte, aber irgendwie hatte sie auch keine Lust, im Bahnhof zu bleiben. In Gedanken fasste sie aber schon einen Entschluss für den Abend: Sie würde den Hunden sagen, was los war, und sie würde sich vorher mit Odin besprechen, da er das "Rudel" ja nun statt Raven mit anführte. Und dann würde sie versuchen, sie zu motivieren, zusammenzuhalten, gegen alles, was kam.
Sie lief durch die Gassen und wagte einen Versuch, sich auf irgendeine Tätigkeit festzulegen. Aber sie wollte nicht jagen, sie wollte auch nichts über die Bande in Erfahrung bringen, da ihr nicht danach war, die Weststadt zu betreten.
Was sie jetzt wollte, war einfahc mal rauskommen aus dieser Stadt.
Deshalb verfiel sie in einen gemächlichen Trab und lief auf den Wald zu. Es dauerte einige Zeit, bis sie ihn erreichte, aber sie war froh, die Stille und die Natur um sich zu haben. Natürlich musste man hier vorsichtig sein, aber in der Stadt war es fast schlimmer. Hier gab es Füchse und andere Tiere, mit dnene man besser nicht stritt. Aber immerhin gab es nicht diese Dinger mit denen sich Menschen fortbewegten. Sie hatte einmal gesehen, was ein solches Gefährt mit einem Hund anrichten konnte. Diese Erfahrung wollte sie nicht wiederholen, und schon gar nicht selbst zu spüren bekommen.

Sie machte Halt, als sie eine vertraute Fährte roch. Odin. Aber da war noch jemand anders, den sie nicht kannte. Offenbar war sie nicht allein im Wald. Eigentlich hatte sie vorgehabt, erstmal in Ruhe nachzudenken, aber dann entschied sie sich doch dafür, zu den anderen Hunden zu stoßen.
Noch einige Meter und sie erreichte die beiden Hunde. Odin und ein fremder Rüde, der mit dem zweiten Rudelführer in ein Gespräch verwickelt war und von dem offenbar keine Gefahr ausging.
Lemonie blieb stehen.
"Hallo", sagte sie ohne irgendwelche Floskeln.
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BeitragThema: Re: Kapitel 2 - Harte Zeiten   Kapitel 2 - Harte Zeiten EmptySa Feb 19, 2011 10:59 am

Im Schatten des Hundes neben ihm kam Mijku sich einerseits etwas klein vor, andererseits fühlte er sich von Odin auch irgendwie… beschützt. Schnell schüttelte der Mischlingsrüde den Kopf und schnaufte trotzig. Er brauchte keinen Schutz. Aber es konnte nie falsch sein, Verbündete zu haben. Freunde. Nachdenklich starrte Mij auf seine Vorderpfoten, die in einem lockeren Trab immer wieder auf dem Waldboden aufsetzten. Er hielt sich an Odin, die Dogge wusste, wo es hinging. Mijku dagegen nicht. Zu anderen Hunden… Freunden? Oder Feinden? Jetzt konnte er das noch nicht wissen. Vielleicht wäre es auch besser, abzuhauen… doch nein. Er war kein Hund, der so schnell den Schwanz einzog. Außerdem war da noch immer Odin. War er nun der Anführer oder nicht?

Aber Mijku schien darauf keine Antwort mehr zu erhalten. Odin meinte nur, dass es gut wäre… Verstärkung zu haben. Verstärkung? Unruhig glitt der Blick aus verschiedenfarbigen Augen zu der Dogge. Das klang, als würde es um einen Kampf gehen, um zwei Seiten. Aber hatte Odin nicht so etwas gesagt…? Dies alles war ziemlich verwirrend für den kleinen Hund, der bis jetzt eher geglaubt hatte, jeder wäre auf sich alleine gestellt. Das hatte ihn sein bisheriges Leben gelehrt. Doch vielleicht würde sich jetzt alles ändern… zum Guten oder zum Schlechten?

Als Odin schließlich stoppte, blieb auch der Mischling stehen und sah sich um. Etwas zu Fressen? Erst jetzt spürte Mij das Grummeln seines leeren Magens. Er war es nicht gewohnt, im Wald Nahrung zu finden, Odin anscheinend auch nicht. Ratlos schüttelte der Junghund den Kopf.

„Ich kenne mich hier nicht wirklich aus…“

Gestand er und wusste, dass das noch eine Untertreibung war und man das wirklich in seinem Satz gut weglassen konnte.

In diesem Moment bemerkte er einen fremden Geruch, kurz bevor eine ihm unbekannte Stimme sie begrüßte. Mijku wandte den Kopf und entdeckte eine weiße Hündin, deren helles Fell aber an einigen Stellen schmutzig und staubig war. Daraus schloss er, dass sie wohl viel Zeit in den Städten verbrachte, nicht hier im Wald. Der Anblick hatte etwas seltsam Vertrautes und wahrscheinlich lag es daran, dass Mij nicht einmal misstrauisch das Nackenfell sträubte, sondern ruhig blieb. Doch überließ er es Odin, die Fremde zu begrüßen.


[bei Odin/Lemo am Waldrand]

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BeitragThema: Re: Kapitel 2 - Harte Zeiten   Kapitel 2 - Harte Zeiten EmptySa Feb 19, 2011 6:14 pm

Irgendwie kam die Dogge sich... groß vor. Einerseits freute ihn das und irgendwie hatte er das Gefühl, dass der kleine Bunte seine Hilfe gebrauchen könnte, seinen Schutz. Doch andererseits - warum sollte überhaupt jemand von ihm Schutz wollen?
Doch warum stellte er sich schon wieder so unter den Scheffel? Nunja, immer war Asil der Wortführer, und derjenige gewesen der die "Macht" in seinen Pfoten hatte.
So freute Odin sich, wenn auch mal jemand zu ihm aufsah. Warum auch nicht?

Nachdem er seine Worte ausgesprochen hatte, wurde Mijku etwas unruhig, hatte er Angst? Nun, eher Unsicherheit. Etwas belustigt nahm er Mijku´s inneren Kampf mit Worte fast auf seinem Gesicht wahr - seine unruhigen Augen sprachen Bände.

"Mach dir nicht so viele Gedanken, Bunter. Es wird schon alles gut werden. Keine Angst. Keiner hier wird dir etwas tun. Nicht wenn ich ... "

er stockte kurz und hob den Kopf als auch er Lemonies Witterung aufnahm und sie dann auch sah, näher kommen aber noch nicht bei ihnen.

"...beziehungsweise wir alle zusammen halten. Vier Pfoten sind immer besser als zwei, und sechs noch besser."

fügte er dann mit einem "Lächeln" auf seinen Lefzen hinzu und tapste zu Lemonie, um sie mit einem freundlichen Stupser an den Hals zu begrüßen.

"Schön dich zu sehen, Lemonie. Der Bunte dort..."

er deutete mit seinem mächtigen Kopf auf seinen kleineren Begleiter, der etwas hinter ihm zurück geblieben war,

"ist Mijku. Wir haben uns hier im Wald "gefunden". Ich hoffe, du hast nichts dagegen. Wo sind die anderen?"

damit meinte er nicht nur die Hündin, die noch vor kurzem bei der Weißen gewesen war, sondern auch die anderen Hunde, die noch im Bahnhof waren, als er sich auf den Weg gemacht hatte. Und vor allen Dingen, Asil.
Irgendwie ließ ihn der Gedanke an Asil nicht los, und was er von Mijku halten würde und vor allen Dingen, was er denn wohl zu dem Neuankömmling sagen würde.

"Mijku, das ist Lemonie, die Anführerin dieser kleinen Ansammlung von Hunden, die sich im Bahnhof befinden."

Dabei bedeutete er ihm mit einem freundlichen Schlenker seiner Rute und seinem Kopf, näher zu kommen.
Vielleicht hatte ja Lemonie eine Idee, wo man etwas nahrhaftes herbekam...
Einige Sachen waren Odin ja schon durch den Kopf gegangen, die Asil und er damals noch gebracht hatten, ob es hier einen Menschen gab, der Fleisch hatte? So einer im Laden, mit Tonnen die glänzen im Hof oder einen Hof, wo vorne viele Menschen reingingen und mit Nahrung raus gingen. Auch dort gab es diese Tonnen.
Nun, erstmal abwarten, was Lemonie dazu sagte.

[noch im Wald, bei Lemo und Mij]
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BeitragThema: Re: Kapitel 2 - Harte Zeiten   Kapitel 2 - Harte Zeiten EmptyDo März 03, 2011 8:18 pm

Die beiden Hunde sahen zu ihr, und sie betrachtete den Fremden. Es war ein bunter Mischling, der nicht sehr angriffslustig zu sein schien. Odin kam auf sie zu und stupste sie zur Begrüßung mit der Schnauze an. Lemonie gab den Gruß zurück und wartete dann ab. Odin stellte den Fremden als Mijku vor, offenbar hatten sie sich zufällig getroffen. Er offenbarte dem Fremden auch gleich, wer sie war. Seine Bezeichnung für das kleine Rudel brachte es auf den Punkt. In letzter Zeit waren immer mehr Hunde gekommen und gegangen, einige waren tagelang nicht im Bahnhof gewesen, und irgendwie verlor sich der Zusammenhalt. Es wurde Zeit, sie etwas mehr zusammenzubringen. Vielleicht sollte sie einfach davor warnen, draußen zu bleiben, aufgrund der neuen Gefahr durch die Bande. Und sie mussten versuchen, etwas herauszubekommen, daher war es Zeit, den Hunden Verantwortung für die Gruppe zu übertragen.
Hier im Wald fühlte sie sich ein bisschen freier, sie mochte diesen Ort eigentlich. Manchmal brauchte sie Platz zum Nachdenken, und hier war es weniger gefährlich und viel ruhiger. Fast automatisch analysierte sie die Gerüche um sie herum, die so viel angenehmer waren, als in der Stadt. Obwohl das der Fall war, fehlte ihr doch etwas. Vielleicht war es gerade die Gefahr oder die Unruhe, aber irgendwas war reizvoll an ihrem Leben in New Adamsport. Sie hatte wahrscheinlich schon zu viel Zeit in der grauen und gleichzeitig bunten Welt der Straßen zugebracht, um noch darauf verzichten zu können. Auf Dauer würde sie in der Natur nicht leben wollen, und sie konnte sich vorstellen, dass es hier im Winter ungleich härter wurde.

Jetzt wandte sie sich an den Fremden, da sie gerne mehr über ihn erfahren wollte.
"Woher kommst du?", fragte sie ihn, das interssierte sie immer. "Warst du schon einmal hier in der Gegend? Ich hoffe, Odin hat dich schon über unsere... kleine Gruppe aufgeklärt? Wo wir leben? Ich kann dir nur anbieten, mitzukommen, falls du das möchtest..."
Ziemlich viel hintereinander, vielleicht zu viel, um Mijku die Möglichkeit zu lassen, zu antworten. Deshalb machte sie erstmal eine Pause und richtete das Wort an Odin.
"Hast du schon gehört, dass sich in der Weststadt eine neue Bande niedergelassen haben soll? Wir wissen nur leider nichts über sie. Aber solange das der Fall ist, sollten wir vorsichtig sein."
Ohne Hast drehte sie sich um und trottete voraus, ohne darauf zu achten, ob jemand ihr folgte. Eine Angewohnheit, die sie schon immer pflegte, und die meist auch Erfolg hatte: Wenn sie versuchen würde, einen Hund zu irgendetwas zu zwingen, stünde sie höchstwahrscheinlich bald alleine da.
Ein bisschen schade war es schon, dass ihr Ausflug in den Wald nicht von allzu langer Dauer sein würde, aber immerhin hatte sie eine neue Bekanntschaft gemacht, und vielleicht jemanden dazugewonnen, der die Gemeinschaft stärken würde. Und was die Bande betraf, hatte sie sich gerade eben entschlossen, es einfach zu nehmen, wie es kam. Es sei denn, Odin hatte eine besser Idee.


(Im Wald bei Odin & Mijku)
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BeitragThema: Re: Kapitel 2 - Harte Zeiten   Kapitel 2 - Harte Zeiten EmptyDi März 15, 2011 5:49 pm

Wie es seine Art war, drängte sich Mijku nicht in den Vordergrund, während seine Haltung aber auch keine Feindseligkeit ausstrahlte. Er war einfach da und beobachtete das alles. In anderen Fällen wäre er wohl ein wenig mehr auf Abstand gegangen, gegenüber der fremden Hündin, aber wahrscheinlich lag es an seinem vorigen Gespräch mit der Dogge. Die freundliche Art Odins hatte auch Mij ein wenig lockerer werden lassen. Kurz huschten die verschiedenfarbigen Augen zu dem großen Rüden, als dieser etwas von „Keine Angst“ sagte. Mijku schnaufte leise. Er brauchte keine Beruhigungen, wie ein Welpe. Auch wenn es sich… gut anfühlte, aufgemuntert zu werden.
Jetzt hatte auch Odin die Fremde bemerkt - wobei er sie jedoch zu kennen schien, denn er stupste sie kurz und begrüßte sie mit „Lemonie“. Wachsam begutachtete Mijku die helle Hündin, kam aber nicht näher. Er nickte ihr höflich zu, als Odin Lemonie offiziell vorstellte und wartete, bis die Weiße sich an ihn wandte.

Woher er kam? Auf diese Frage gab es so viele Antworten… Er kam von dort hinten, aus dem Wald, wo seine Pfoten zuletzt den Boden berührt hatten. Was Lemonie wahrscheinlich meinte… da müsste er antworten „aus irgendeiner gottverlassenen Stadt“. Aber das würde auch nicht viel helfen. Die nächsten Fragen waren einfacher zu beantworten, also überging Mijku die erste ganz einfach.

„Nein, ich war noch nie hier… soweit ich weiß.“

Setzte er an und zuckte gleichgültig mit den Ohren.

„Odin hat mir nicht viel erzählt, aber soweit ich das bis jetzt beurteilen kann, würde ich mich euch gerne anschließen. Wo ihr lebt allerdings hat er nicht erwähnt.“

Nicht im Wald. Wenn sie ihm jetzt mit „im Wald“ kam, dann würde er verschwinden! Lemonie sprach nun zu Odin, Mijku hörte nur mit halbem Ohr zu. Aber er bekam mit, dass das Wort „Stadt“ fiel. Weststadt.

.oO(Klingt doch schon mal ganz gut.)Oo.

Nur weg von diesen hohen Bäumen, wo alles gleich aussah.

Die weiße Hündin trottete schon voraus, Mij warf einen kurzen Blick zu Odin, bevor auch er sich in Bewegung setzte und Lemonie folgte. Er vertraute der Hellen nicht - noch nicht - aber wenn es ihm dort, wo sie hinwollte, nicht gefiel, konnte er immer noch gehen.


[Odin und Lemo | auf dem Weg aus dem Wald raus]
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