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Es ist später Herbst, das Rudel hat sich zusammengefunden und im Revier herrscht Anspannung. In der Weststadt soll sich eine Bande zusammengefunden haben, die alles tun will, um dem Rudel zu schaden. Das Wetter ist noch gut, aber irgendwann wird es kälter werden, die Beute knapper, und außerdem bahnt sich ein Kampf an. Harte Zeiten stehen dem Rudel bevor...
Gast Gast
Thema: Re: Kapitel 2 - Harte Zeiten Do Jul 22, 2010 11:49 am
Merlin trottete langsam und noch etwas verwirrt über eine Wiese. Wie konnten die Menschen nur so sein? Die einen freundlich, die anderen verpassten einem Schläge und schlugen einen so halb tod. Noch immer taten dem jungen Rüden alle Knochen weh. Der Rottweiler hatte ihn zum Glück kaum erwischt, durch sein dichtes Fell, doch die monatelangen Shcläge machten sich bemerktbar. Nicht das er zerbrechlich oder so war. Nein, er war fit, nur ab und zu schmerzte ihm etwas. Zu fressen hatte er schon in seinem damaligen Heim nur unregelmäßig bekommen. Sein Magen knurrte, doch er versuchte es zu ignorieren.
Der schwarze Collie blieb stehen, spitzte die Ohren und hob den Kopf. Wenn man ihn so sah konnte man denken er würde gleich zu einer Familie rennen, welche ihn rief. Trotz der schlechten Haltung sah er recht gut aus. Der Wind wehte durch sein langes Fell und er begann zu schnüffeln. Es war nichtmehr weit bis in die nächste Stadt, man konnte schon die vielen Gerüche riechen. Kurz setzte er sich hin und schaute sich um.
Die Wolken zogen über ihn hinweg, der kühle Wind machte ihm nichts aus. Im Gegenteil, erliebte es wenn es kühler war. Schließlich stand er auf und lief weiter, immer im Trab. Er kam an einer Rinderweide vorbei. Dort schaute er kurz auf und begann zu bellen. Er wirkte unbeschwert und wie junge Hunde nunmal so sind, machte er viel unsinn. Kläffend rannte er neben dem Zaun her, bis dieser ein Ende hattte. Er drehte sich kurz um, bellte nocheinmal und rannte weiter.
Auf einem Feld waren mehrer Families mit ihren Kindern. Diese nutzten den Wind und ließen Drachen steigen. Merlin schaute zu ihnen hinüber, als er stehen blieb. Der Rüde stand nur einige Meter entfernt und ein Junge sah ihn. Er zupfte seiner Mutter am Schirt und flüsterte ihr etwas zu. Nun sahen beide zu dem Hund hinüber. Merlin stand aufrecht da, die Rute leicht erhoben und der Blick aufmerksam. Nur sein schmutziges Fell ließ erahnen das er schon länger unterwegs war. Der Junge begann zu rufen. Was verstand der Hund nicht. Die Mutter hatte ihm starr im Blick und redete auf dne Jungen ein.
Merlin wedelte leicht mit dem Schwanz und kam näher. Der Junge machte sich von seiner Mutter los und rannte zu ihm ihn. Merlin war total erschrocken als der Junge aufeinmal vor ihm stand. Unsicher wich er etwas zurück, ließ sich aber schließlich streicheln. Es gefiel ihm, was konnte auch ein kleiner Junge für sein Leid? Die Mutter trat näher, Merlin sprang zurück, knurrte leise und rannte davon. Er spurtete über ein Feld, und sah schon die Straßen und Häuser vor sich. Erst nach einigen Metern wurde er langsamer und schaute sich um.
[zieht umher / trifft auf Tiere und Menschen / ist nun kurz vor der Stadt]
Was eine Überraschung, die beiden ließen sich ziemlich schnell umlenken. Fast fröhlich tapste Odin vorran und hörte der Diskussion der beiden interessiert zu. Nun, nicht jeder konnte jagen, egal ob Kleinsäuger oder doch größere Tiere. Auch der Doggenrüde war nicht grad ein famoser Jäger. Wenn es drauf ankam ihn selbst oder noch jemanden durchzubringen, klappte es immer ganz gut, doch Asil hatte es immer besser gekonnt.
Asil...wo der wohl ist?
Der große Kopf schüttelte sich um den Gedanken zu vetreiben und ein wenig aufmerksamer zu werden. Denn irgendwie nahm er hier etwas wahr, was hier sonst nicht zu wittern war. Odin´s Nase streckte sich gen Boden udn versuchte Witterung aufzunehmen. Ja... ein anderer Rüde, er war hier noch nicht gewesen, aber in der Nähe.
"Sierra, Mel, wittert ihr das auch?"
wuffte er den beiden leise zu und schaute sich ganz genau in der Gegend um. Nicht ohne ein wenig zur Seite zu treten, um nicht ganz so doll aufzufallen, was allerdings bei seiner Statur ein wenig Nonsens war. Auch seine Rute stellte sich ein wenig auf.
[aus dem Bahnhof raus, kurz vor den Feldern und Wiesen, mit Sierra und Mel, Merlin in der Nähe]
Sierra verlor schon keinen Gedanken mehr an Asil. Sie wusste eh nicht so ganz, was sie von ihm halten sollte. Aber hier, hier gefiel es ihr. So eine schöne Weite, ganz viel Gras und noch mehr Gerüche. Das war doch beinahe ein Hundeparadies. Wieso war Sierra eigentlich nicht vorher hier gewesen? Mel hatte auch zugegeben, dass sie nicht wirklich gut jagen konnte. Sierra wunderte sich nur, warum sie es dann unbedingt mit Katzen aufnehmen wollte, aber sie frage nicht nach. Irgendwie war ihr der Zeitpunkt nicht so ganz recht. Aber es war ja schon irgendwie lustig, dass Mel als Hütehund jetzt gleich jagen würde. Da stellte sich Sierra die Frage, was sie eigentlich gewesen war. Hütehund? Nein, sie hatte nichts beschützen müssen. Wachhund? Das kam dem schon näher, war es aber auch noch nicht ganz. Begleit- und Familienhund? Ja, genau das war es. Sie wurde als Familienhund von einer völlig unwissenden Familie eingesperrt. Wie gut, dass sie da jetzt nicht mehr war.
So in Gedanken vertieft bekam Sierra den fremden Geruch nicht mit. Erst, als Odin sie darauf ansprach, schnupperte sie in der Luft und entdeckte dann ebenfalls den Geruch des fremden Rüden.
"Ja, ich rieche das auch."
Auch ihre Augen suchten alles ab, wenn auch wahrscheinlich aus einem anderen Grund als Odins. Der wollte wahrscheinlich verteidigen, Sierra aber wollte kennen lernen. Wenn es einer von der Bande war, na und? Die konnte man doch bestimmt auch kennen lernen. Es war ja nicht so, als wäre jeder Hund von Grund auf böse oder so. Vielleicht konnten sie das Rudel und die Bande auch zusammenschließen? Naiv genug es zu versuchen wäre Sierra ja.
[bei Odin und Mel | kommt vom Bahnhof - Felder und Wiesen | riecht Merlin]
All die Wiesen und das Grün um einen herum konnten einen beinahe wehmütig machen. Dieser Ort war schön und er erinnerte sie an die unbeschwerten Tage, an denen sie draußen die Kinder "gehütet" hatte. Doch diese wenigen kostbaren Augenblicke wogen wohl kaum die restlichen Tage auf, an denen sie sich in der Wohnung schier zu Tode langweilte. Nein, es war schon besser so, wie es gekommen war. Die Stille wurde erst von Odins Worten durchbrochen. Prüfend hob sie den Kopf und witterte.
"Ja, ja, ein Rüde!"
Vor Aufregung und Freude begann ihre Rute zu wedeln - ein fremder Hund, das war gut, so oder so. Entweder eine interessante neue Bekanntschaft oder aber ein Bandenmitglied, das gerade versuchte, in ihrem Revier zu wildern. Das war auch gut, denn sie waren zu dritt und der Fremde würde dann gleich eine gehörige Überraschung erleben. Das war sogar noch besser als eine Katze und sie musste zugeben, dass Odins Idee auf die Wiesen zu gehen doch gar nicht so schlecht gewesen war. Erfreut witterte sie umher und meinte schließlich die Quelle des Geruchs genauer orten zu können.
"Dort drüben!"
Mit der Schnauze deutete sie auf ein Feld, das noch ein gutes Stück entfernt lag. Bildete sie sich das nur ein, oder hatte sich da etwas bewegt?
[bei Sierra und Odin, Merlin in der Nähe | Felder und Wiesen | wittert ]
Merlin trabte weiter über das Feld. Es war toll seine Freiheit zu genießen, doch roch er auch den scharfen Geruch der Straßen und der Stadt. Er blieb stehen und hob den Kopf, als ein Falke seine Kreise zog. Merlin begann zu bellen, warum wusste er nicht. Zwar war er traurig weil er nun keine Familie mehr hatte, doch ihm gefiel diese Freiheit. Er musste sich eingestehen das ihm dieses "herumstreunen" Spaß machte.
Als er den Kopf senkte kam ein Windstoß auf und er stellte sich kerzengerade hin. Da war doch etwas?
"Das riecht wie...."
Er hob den Schwanz leicht an und witterte in der Luft. Unruhig trat er von einer Pfote auf die andere. Er stellte sich auf die Hinterbeine um mehr sehen zu können. Da schienen tatsächlich andere Hunde zu sein. Schließlich lief er langsam darauf zu.
Klar, es waren Fremde, doch nachsehen konnte man ja mal. Bisher hatte er erst mit einem Hund schlechte Erfahrungen gemacht. Es war nicht sehr weit und er beschleunigte, erst die letzten paar Meter wurde er langsamer. Er sah drei Hunde vor sich: einen sehr großen Rüden und zwei Hündininen. Merlin legte die Ohren an und senkte den Schwanz als er den großen Schwarzen saß. Er jagte ihm schon respekt ein, besonders nach diesem Zusammenstoß damals. Langsam ging er auf die Gruppe zu und wedelte mit dem Schwanz.
[auf den Feldern / bei den anderen]
Gast Gast
Thema: Re: Kapitel 2 - Harte Zeiten So Aug 01, 2010 11:52 am
Der andere Rüde, den sie gewittert hatten, schien auf eine Bekanntschaft aus zu sein. Auf jeden Fall stellte er sich auf die Hinterpfoten und schien in die Richtung der kleinen Meute zu schauen und machte sich dann auf den Weg, ihnen entgegen zu kommen. Doch kaum war er bei ihnen in der Nähe, zog er die Rute ein und schien ein wenig eingeschüchtert zu sein. Erst fragte sich der Doggenrüde, wieso das der Fall war, doch dann fiel ihm ein, dass er schon ziemlich gewaltig in der Größe war. Zwar vielleicht nicht der Größte… aber ziemlich groß.
Um der ganzen Situation die Spannung zu nehmen, denn gefährlich sah der Gegenüber gewiss nicht aus, setzte Odin sich hin und stellte nur die Ohren aufmerksam in seine Richtung auf. Ein Wuffer in die Richtung aus der der Collie-Rüde kam, versicherte ihm, dass sie ihn nicht ohne Grund angreifen werden.
Odins Blick ging kurz zu Mel und Sierra, doch sie waren bei ihm, wohl auch gespannt, was da auf sie zu kam - sie würden es bald erfahren. Rein faktisch gesehen war ihr Ausflug damit schon wieder so gut wie vorbei, denn Odin würde, im Fall der Fälle, mit dem eventuell “Neuen” erstmal zu Lemonie wandern… nicht das sie sich nachher übergangen fühlt.
Odin war gespannt, wie der Rüde reagieren würde, allerdings… schoss es ihm durch den Kopf, könnte es natürlich auch ein Hund aus “der Bande” sein, der vorausgeschickt wurde…
Schon wurde der Rüde ein wenig aufmerksamer…
Gast Gast
Thema: Re: Kapitel 2 - Harte Zeiten Di Aug 03, 2010 4:37 pm
Jetzt kam der andere Rüde auf sie zu. Er hatte wohl schon ein bisschen Angst vor Odin. Das sah man an der hängenden Rute und so. Odin setzte sich. Wahrscheinlich um nicht ganz so groß und angsteinflößenden zu wirken. Sierra wedelte freundlich mit der Rute. Auch wenn das vielleicht ein Hund aus der Bande sein könnte, reagierte sie trotzdem so freundlich wie immer. Dann kam ihr der Gedanke, dass das wohl ihren ganzen Ausflug zerstörte. Obwohl... Odin konnte ja auch alleine mit dem fremden Rüden zu Lemonie gehen. Denn das hatte er wahrscheinlich auf jeden Fall vor. Dann würden Sierra und Mel hier bleiben und jagen (üben). Vorrausgesetzt Mel wollte nicht mitkommen.
Noch immer wedelnd stand Sierra mit aufgestellten Ohren leicht versetzt hinter Odin. Er würde wohl der Sprecher sein. Wenn er alles gesagt hatte, würde Sierra den Fremden wohl in die Mangel nehmen. Hoffentlich hatte der kein Problem damit von einer hibbeligen Hündin über sein Leben ausgequetscht zu werden.
Gast Gast
Thema: Re: Kapitel 2 - Harte Zeiten Di Aug 03, 2010 6:54 pm
Oh nein, er wedelte ja mit dem Schwanz! Also würde es jetzt erstmal keine Keilerei geben. Ein bisschen enttäuschend, andererseits war es ein hübscher, junger Rüde, das war auch nicht so schlecht. Der Gedanke, dass es sich trotzdem um ein Bandenmitglied handeln könnte, kam ihr nun vollkommen absurd vor. Sicherlich konnte man auch mit dem Schwanz wedeln, wenn man es gar nicht so meinte, doch man würde es gewiss am Gesichtsausdruck, den Ohren oder irgendetwas anderem erkennen. Man konnte doch nicht seine gesamte Körpersprache so sehr verstellen, oder? Jetzt erst merkte sie, dass ihr Schwanz ebenfalls wie verrückt wedelte. Ganz automatisch war das passiert. Nun wuffte sie ihm auffordernd zu und sprang ihm freudig entgegen. Sie hatte keine Angst vor dem scheinbar ungefährlichen Hund, außerdem standen Odin und Sierra hinter ihr. Was sollte schon passieren? Sollte er plötzlich nach ihr schnappen, würde er sich ganz schnell drei mies gelaunten Hunden gegenüber sehen. Vorallem Odin schien ihm schon jetzt einen gewaltigen Respekt einzuflößen, das würde ihn zusätzlich von Dummheiten abhalten. War ihr Verhalten unvorsichtig? Nun, jedenfalls nicht in ihren Augen. Sie bremste erst kurz vor dem fremden Rüden ab, wurde langsamer und lief immernoch schwanzwedelnd auf ihn zu, dann reckte sie den Hals, um an ihm zu schnuppern.
[bei Merlin, Sierra und Odin | auf den Feldern]
Gast Gast
Thema: Re: Kapitel 2 - Harte Zeiten Di Aug 03, 2010 7:25 pm
Merlin verhielt sich erstmal ruhig und beobachtete die anderen nur. Als der große Rüde sich setzte legte er den Kopf schief und hob den Schwanz wieder etwas. Er begann zu wedeln und wuffte leise. Die anderen schienen nicht sonderlich feindselig zu sein, sonst hätten sie wohl schon angegriffen.
Er spitzte die Ohren und sah eine Hündin auf ihn zuspringen. Unsicher wich er ersteinmal etwas zurück. As sie schließlich begann ihn zu beschnüffeln, blieb er ersteinmal stocksteif stehen und behielt sie immer Auge. Erst nach einigen Minuten begann sich seine Körperhaltung zu entspannen und er wedelte erneut mit dem Schwanz. Ganz vorsichtig begann er auch die Hündin zu beschnüffeln.
Erst dann begann er endlich etwas zu sagen:
"Mein Name ist Merlin. Ich hoffe ich störe euch jetzt nicht bei irgendetwas."
Langsam wich seine Unsicherheit und er begann kräftig mit dem Schwanz zu wedeln, dabei wuffte er auch einige Male.
[bei Sierra, Mel und Odin / auf dem Feld]
Gast Gast
Thema: Re: Kapitel 2 - Harte Zeiten Di Aug 03, 2010 8:54 pm
Nun, anscheinend schien der "Neue" nicht wirklich daran interessiert zu sein, den Dreien hier einen Kampf zu bieten, von daher entspannte Odin sich merklich und erhob sich langsam wieder. Auch er hatte vor, den Rüden etwas näher unter die "Nase" zu nehmen.
Seine großen, grauen Pfoten trugen ihn zu ihm hinüber und seine Schauze schob sich ungeniert zwischen die Beine des Rüden und einmal um ihn herum. Dabei trug die Dogge seine Rute ein wenig höher als die des "Neuen" und noch sagte er nichts zu der Tatsache, die sich hier abspielte.
Eher trugen seine kräftigen Beine ihn zum Rand des Feldes wo er erstmal ein wenig markierte, ohne jedoch den Blick vom Rüden abzuwenden. Diese Szene sollte kein Akt des Bedrohens darstellen, eher eine Szene der Klarstellung. Ein Du bist hier neu, muck nicht auf konnte daraus gelesen werden, oder eher ein Versuchs doch..
Doch bevor irgendwas anderes passierte, stellte der Collie-Rüde sich vor. "Merlin" hatte man ihn getauft und er schien auf den Namen hören zu wollen. Nun, wenn Odin so in die Gesichter von Sierra und Mel blickte, würden die beiden ziemlich gegen eine "Rückführung" der Truppe zum Bahnhof halten, also wandte er sich an Merlin.
"Merlin, gibt es einen Grund, der dich zu uns führt, oder war es eher Zufall, der dich hier hinein tapsen ließ. Man kann fast behaupten, die Meute, der wir uns zugehörig fühlen, sieht dies als ein Teil ihres Reviers. "
Odin hatte keine Hintergedanken, nur wollte er schon vor Ort klären, was Merlin hier wollte, und ob er aus der Weststadt kam...
Gast Gast
Thema: Re: Kapitel 2 - Harte Zeiten Do Aug 05, 2010 3:51 pm
Mel war wohl genauso erfreut einen fremden Hund zu sehen, wie Sierra es war. Odin hingegen sah eher weniger danach aus, als er diesen Rüden beschnüffelte und sich danach ein wenig aufspielte. Das Aufspielen hätte in Sierras Augen nicht sein müssen. Der benahm sich ja schon genauso wie Asil. Anschließend stellte der Rüde sich als Merlin vor. Lustiger Name, schoss es Sierra durch den Kopf, auch wenn ihr eigener Name in anderer Hunde Ohren wohl auch lustig klang. Genauso wie Mel oder Lemonie oder Odin oder Asil ja auch lustig klangen. Im Grunde waren Namen ja eigentlich nicht wirklich etwas nützliches unter Hunden, da diese sich ja auch anhand ihres Geruches erkannten. Und trotzdem wurden sie fast überall benutzt. Warum eigentlich? Nur, weil man es von den Menschen so gewohnt war? Na ja, konnte Sierra ja eigentlich auch egal sein. Sie war es so gewohnt, dass jeder sie Sierra rief, als würde das wohl auch seine Richtigkeit haben. Da gab es dann wohl nichts anzuzweifeln.
Mel und Merlin - hey die Namen passten ja zusammen! - hatten sich vorher auch beschnüffelt. Nur Sierra kannte den Fremden noch nicht wirklich. Eigentlich ja unfair, aber sie wollte ja warten, bis Odin mit all seinem Geprotze fertig war. Damit fing er auch gleich an, indem er Merlin nach einem Grund seiner Hierseins fragte. Es klang ja fast so, als würde er ihn für ein Mitglied der Bande halten. Aber wenn da einer hier war, würden die anderen wohl auch nicht weit sein. Und andere wilde Hunde konnte Sierra nicht riechen. Nee nee nee. Merlin war ganz bestimmt nicht mit der Bande irgendwie im Gange. Daran glaubte Sierra jetzt fest.
[bei Odin, Merlin und Mel]
Gast Gast
Thema: Re: Kapitel 2 - Harte Zeiten Do Aug 05, 2010 5:32 pm
Merlin hieß er also. Offenbar war er schüchtern, oder hatte er sogar Angst vor ihr? Jedenfalls stand er stocksteif da, während sie ihn beschnuppert hatte. Es erfüllte sie beinahe mit Stolz, dass jemand von ihr eingeschüchtert sein könnte. Oder vermutlich reagierte er nur so, weil Odin hinter ihr stand - schade. Sierra hielt sich immer noch im Hintergrund, während Odin nun zwar freundlich aber bestimmt damit begann, die Grenzen klarzustellen. Dieses Gespräch würde sie langweilen, da war sie sich sicher. Natürlich würde er nun behaupten, dass es nicht seine Absicht war, ihr Revier zu verletzen und dass er nicht Böses im Schilde führte. Das war nicht schwer zu erraten - selbst wenn er ein Bandenmitglied wäre, würde er vermutlich genauso handeln. Immerhin war er allein und selbst von der Bande konnte man nicht erwarten, dass sie so dumm waren und sich zerfleischen ließen, wenn man einen von ihnen allein antraf. Nein, sie würden lügen. Sie selbst würde zumindest so reagieren. Doch der junge Rüde vor ihr gehörte wohl kaum der Bande an. Immer noch war sie davon überzeugt, dies an der Körpersprache erkennen zu können. Ja, er schien zunächst ängstlich, aber er hatte sich entspannt. Wäre er soeben auf ein feindliches Rudel gestoßen, so würde er Aggressivität oder Todesangst ausstrahlen, oder zumindest genug Selbstbewusstsein, wenn er glaubte, sie täuschen zu können. Merlin dagegen wirkte einfach wie ein normaler, zurückhaltender Hund. Doch das konnte er gleich mit Odin klären. Sie selbst hätte gute Lust, schon einmal mit der "Jagd" zu beginnen, oder wie auch immer man das nennen mochte. Das wäre mit Sicherheit wesentlich interessanter, als den beiden nun beim Imponiergehabe zuzuschauen, das nun wahrscheinlich einsetzen würde. Schon hatte sie sich abgewandt und stöberte im Feld umher, in der Hoffnung vielleicht eine Feldmaus aufzuschrecken. Oder vielleicht konnte sie eine Wühlmaus ausgraben? Es ging weniger um den kleinen Snack, als um das Buddeln an sich. Irgendein größeres "Opfer" konnte sie hier jedenfalls nicht entdecken. Vermutlich war die Gegend zu oft von Menschen und Hunden frequentiert, außerdem hatten sie nicht gerade wenig Lärm gemacht.
[bei Odin, Sierra und Merlin | auf dem Feld]
Gast Gast
Thema: Re: Kapitel 2 - Harte Zeiten Do Aug 05, 2010 6:58 pm
Merlin beobachtete Odin, welcher ihm klar zeigte wo er stand. Er selbst hatte keinesfalls das verlangen ihm seinen Rang oder was auch immer, streitig zu machen. Warum auch? Er war neu in der Gegend und derzeit keinesfalls an Stress interessiert. Vorallem wäre ihm der Rüde wohl überlegen gewesen und sie waren zu dritt. Die braune Hündin stand immernoch hinten und die andere schnüffelte aufeinmal auf dem Feld herum. Einige Minuten lang beobachtete er sie, ehe er dem Rüden antwortet:
"Ich bin nicht absichtlich hier, wenn du das meinst. Eher unfreiwillig. Aber egal. Das dies ein Revier ist wusste ich nicht. Hier gibt es soviele Duftnoten, das ich dachte die gehören alle zu Haushunden."
Während er sprach hatte er die Ohren aufrecht gestellt, zumindest soweit es mit Kippohren möglich war, und sein Schwanz wedelte nach wie vor. Er schaute den Schwarzen an und dann zu der braunen Hündin, welche sich immer noch im Hintergrund hielt. Als er nocheinmal zu der schnüffelden Hündin sah sagte er:
"Ich scheine doch bei irgendetwas gestört zu haben?"
Er sah erneut zu den anderen beiden. "Du sprachst von einer Meute. Also gibt es hier noch mehr Streuner? Ich dachte immer das dies recht selten ist."
[auf den Feldern]
Gast Gast
Thema: Re: Kapitel 2 - Harte Zeiten Fr Aug 06, 2010 8:17 am
Odin warf einen Blick zu Sierra und musste in sich hinein grinsen. Anscheinend hatte er sich ganz schön aufgespielt, jedenfalls sah sie ziemlich genervt aus. Doch irgendwie musste Odin die beiden Hündinnen ja verteidigen, auf jeden Fall deutlich machen, Merlin gegenüber, dass er für das hier verantwortlich war.
Doch nun entspannte sich der Doggenrüde wieder und setzte sich. Auch wenn er seine Größe allgemein sehr mochte, allein weil er fast jeden überragte, war es bei Unterhaltungen hinderlich. Von daher platzte er sich wieder auf seinen grauen Hintern und hörte Merlin zu. Jedoch nicht, ohne seine Umgebung im Blick zu behalten und weiterhin zu wittern, ob jemand kam. Es blieb allerdings ruhig und somit blieb Odin es auch.
"Wundere dich nicht, warum ich so frage, wir sind momentan sehr vorsichtig, in der Weststand gibt es eine weitere Hundemeute, die... uns nicht sonderlich mag und umgekehrt. Gestört? Naja, kaum. Wir wollten gerade ein wenig "jagen"."
Odin musste ein wenig grinsen bei den Worten, sprach jedoch weiter.
"Ja, das tat ich wohl. Es sind schon ein paar, die sich hier um den Bahnhof zusammen gefunden haben. Auf jeden Fall wir drei, dann Lemonie noch und Asil, die gerade ... ja, ihrem Namen alle Ehre machen. Sie streunen."
Er neigte seinen Kopf ein wenig und schaute Merlin interessiert an.
Gast Gast
Thema: Re: Kapitel 2 - Harte Zeiten So Aug 08, 2010 2:33 pm
Das Gespräch von Odin und Merlin war schon nicht mehr interessant für die rotbraune Hündin. Sie beobachtete jetzt lieber Mel, die anscheinend eine Maus jagte oder sowas. Auf jeden Fall schien Merlin Sierra recht nett zu sein. Aber das würde sie auch später noch herausfinden können. Die Hündin drehte sich um und trottete zu Mel. Dann schnüffelte sie auch am Boden rum und versuchte irgendwo eine Maus zu erriechen. Dafür steckte sie ihre Nase sogar in ein Loch, das noch ganz leicht nach Maus roch. Sie grub ein wenig herum, sodass das Loch größer wurde, kam dann aber zu der Einsicht, dass da wohl keine Maus mehr war. Ein wenig enttäuscht drehte sie sich wieder in Richtung Odin und Merlin um den beiden weiter zuzuhören. Odin stellte gerade so zu sagen die anderen vor. Sierra ließ sich nun vollends auf dem Boden nieder, legte ihren Kopf auf die Vorderpfoten und hörte den beiden zu. Noch immer wollte sie nichts sagen, auch wenn ihre Rute schon unruhig auf den Boden schlug.
Gast Gast
Thema: Re: Kapitel 2 - Harte Zeiten Mo Aug 09, 2010 7:44 pm
Weit und breit keine Mäuse. Vermutlich lag das an ihrer "professionellen" Jagdmethode. Das Herumspringen und -trampeln auf der Wiese musste sich für die kleinen Nagetiere wie ein Erdbeben anfühlen. Frustriert steckte sie ihre Nase tief in ein Mauseloch und sprang dann mit beiden Vorderpfoten fest darauf - wenn schon ein Erdbeben, dann wenigstens ein gigantisches. Immer noch fand sie das Gespräch zwischen den beiden Rüden relativ langweilig. Merlin zeigte sich freundlich, aber zurückhaltend, während Odin ihm lediglich etwas über die Gruppe und das Revier erzählte. Sierra schien sich allerdings genauso zu langweiligen, auch wenn sie nun dazu übergegangen war, so zu tun, als hörte sie den beiden geduldig zu. Mit erdiger Nase kehrte sie zu dem Grüppchen zurück und ließ sich neben Sierra plumpsen. Seufzend musterte sie die Grashalme und die Erde direkt vor ihren Vorderpfoten, wo ein recht dicker Käfer gerade versuchte, davon zu krabbeln. Rasch beugte sie den Kopf vor und erwischte ihn noch, ohne sich erheben zu müssen. Während sie nachdenklich auf dem Käfer herumkaute - man konnte es knacken hören - schaute sie Sierra aus ungleichen Augen an.
"Jagd erfolgreich", meinte sie dann scherzhaft.
So schlecht schmeckte es nicht einmal. Immerhin war es knusprig gewesen.
[bei Merlin, Sierra und Odin | Wiesen und Felder]
Zuletzt von Mel am Mo Aug 09, 2010 10:03 pm bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
Gast Gast
Thema: Re: Kapitel 2 - Harte Zeiten Mo Aug 09, 2010 8:52 pm
Für Merlin waren das ziemlich viele Informationen auf einmal. Wie sollte ein junger Hund das alles gleich begreifen.
"Aha, ok. Aus der Weststadt komme ich nicht. Wo auch immer das sein mag."
Mit gespitzten Ohrne und erhobenen Schwanz schaute er zu den Hündininnen. Was taten sie da? Warum wühlten sie da rum? Für den Collie war dies alles fremd. Woher sollte er wissen was jagen ist? Er hatte immer eine Schale mit Futter bekommen. Er kannte nicht von diesem Leben auf der Straße. Dennoch fand er es recht lustig wie sie da rumsscharrten und nach etwas suchte.
Er hatte seine Verspieltheit nie verloren und wäre zugerne entgegen gesprungen, doch er versuchte sich unter Kontrolle zu halten, schließlich kannte er die anderen kaum. Man sah ihn seine ungedult nur etwas an, denn sein Schwanz wedelte unaufhörlich. Schlielich legte sich die Braune hin und dann kam auch die andere dazu.
Merlin wande sich wieder zu dem Rüden, welchen ihm erklärt hatte wer hier noch so lebte. Anfangen konnte er damit nicht viel, noch nicht. Er sah wieder zu den Hündininen als die eine einen Käfer schnappte und ihn fraß. Leicht angewidert zog Merlin die Lefzen hoch:
"Äh...."
Die hat doch jetzt nicht wirklich?
Der Collierüde hatte noch nie Insekten oder ähnliches gefressen. Er kannte es einfach nicht. Erst jetzt bemerkte er das sein Magen knurrte.
Gast Gast
Thema: Re: Kapitel 2 - Harte Zeiten Mi Aug 11, 2010 3:31 pm
Odin lachte leise.
"Überrascht? Du scheinst von einem "zu Hause" zu kommen. Warst du bei Menschen?"
Sein Blick glitt über Merlins Fell, sein Aussehen, einfach alles. Ja, er musste von Menschen kommen. Er sah ganz so aus. Odin´s Augen rutschten über seine großen Pfoten, seine Rute, das was er sehen konnte und stellte fest, dass er ziemlich lausig aussah. Naja, Fellpflege bedurfte Zeit und die hatte er momentan noch nicht gehabt.
"Übrigens, ich bin Odin, das ist Sierra und die, die grad den Käfer gefressen hat, ist Mel."
Er nickte jeweils auf die beiden, als er ihre Namen aussprach.
"Was treibt dich dazu, dein trautes Heim zu verlassen? Sag mir, wenn ich mich täusche."
Odin schaute wieder interessiert auf sein Gegenüber und nickte dann Sierra zu, dass da gerade eine Maus aus einem Loch gelugt hatte.
[sorry das es so kurz ist.]
Gast Gast
Thema: Re: Kapitel 2 - Harte Zeiten Do Aug 19, 2010 12:46 pm
Sierra beobachtete Mel, wie sie den Käfer fing und fraß. Sie sah leicht skeptisch aus und fragte dann:
"Schmeckt das überhaupt?"
Sie war noch nie auf die Idee gekommen Insekten zu essen. Aber wer weiß, vielleicht machte es ja den Magen voll? Wenn man gar nichts anderes bekam nahm man wahrscheinlich alles was sich einem bot. Merlin schien während der kleinen "Jagd" von Mel und Sierra recht ungeduldig gewesen zu sein. Wollte er ihnen etwa zeigen, wie das wirklich ging? Wohl eher weniger. Odin fragte nämlich kurz danach ob Merlin von Menschen kam. Wenn man ihn sich genauer ansah konnte man es sich eigentlich schon fast erahnen. Dann stellte der große Rüde sich und die beiden Hündinnen noch vor, ehe er mit seinen Fragen weitermachte.
Sobald er ihr aber zunickte wurde Sierra aufmerksam und schnupperte. Ja, sie konnte die Maus riechen. Daher erhob sie sich, schlich sich an und sprang dann urplötzlich nach vorne, wobei sie mit der Nase den Boden rammte, die Maus aber noch ganz knapp zu fassen bekam. Sie biss etwas fester zu, sodass das kleine Tier quiekte und schließlich aufhörte zu zappeln. Stolz trabte sie zu Mel zurück und ließ sich neben ihr nieder.
"Teilen?"
Fragte sie an Mel gerichtet, auch wenn sie sich dabei schon fragte, wie man so eine kleine Maus teilen sollte.
Gast Gast
Thema: Re: Kapitel 2 - Harte Zeiten Mo Aug 23, 2010 3:36 pm
Merlin schaute leicht angeekelt aus der Wäsche, während sie den Käfer verspeist hatte. Warum? Da war doch nichts dabei.
"Ziemlich verwöhnt, was?", kommentierte sie daher trocken.
Auch Sierra hatte ihr nicht gerade überzeugt dabei zugesehen und fragte nun nach dem Geschmack.
"Die sind knusprig und knackig, nicht schlecht. Ich hab' auch früher schon Tausende gefressen", behauptete sie.
Tausende? Nun ja, vielleicht waren es weniger, allerdings hatte sie tatsächlich auch schon als Haushund alles Mögliche verspeist, was da in den Wiesen kreuchte und fleuchte. Wenn es sich bewegte und in den Mund passte, dann hatte sie es vermutlich auch schon einmal gegessen. Früher wie heute war das allerdings weniger dem Hunger geschuldet, sondern eher der Experimentierfreude. Wenn man etwas nicht probierte, woher sollte man dann wissen wie es schmeckte? Odin hatte mittlerweile die kleine Runde Merlin vorgestellt und sprach auch sogleich das aus, was sie alle dachten. Der junge Rüde sah wirklich aus wie ein Haustier und sah so aus, als wäre er gerade mal für einen kurzen Ausflug über den Gartenzaun gesprungen. Sie hatte allerdings keine Zeit, näher darüber nachzudenken, denn schon wurde ihre Aufmerksamkeit bereits von Sierra in Anspruch genommen. Es war unmöglich, nicht hinzuschauen, wie sie bei dem Versuch, eine Maus zu fangen, fast filmreif mit der Nase über den Boden schrammte. Das Ganze sah etwas schmerzhaft aus und alles andere als elegant, um nicht zu sagen urkomisch. So konnte sie sich ein leises, etwas schadenfrohes Auflachen nicht verkneifen. Sie selbst hätte sich natürlich nicht besser angestellt und wahrscheinlich die Maus noch entkommen lassen, im Gegenteil zu Sierra, die sie trotzdem noch erwischt hatte. Trotzdem war es verdammt komisch anzusehen. Überrascht leckte sie sich über die Nase, als Sierra anbot, die Maus mit ihr zu teilen. Das war ziemlich nett von ihr, wenn man bedachte, dass an so einer Maus nicht besonders viel dran war und man sie schon mit einem Haps verspeisen konnte.
"Danke, aber ich passe. Die hast du dir hart erarbeitet", meinte sie daher nur grinsend.
Auch wenn sie nun natürlich plötzlich Lust auf Maus hatte, aber das konnte sie dann doch nicht bringen, Sierra die Beute wegzufressen.
[bei Merlin, Sierra und Odin | Wiesen und Felder]
Gast Gast
Thema: Re: Kapitel 2 - Harte Zeiten Mo Aug 23, 2010 3:46 pm
Merlin beobachtete ersteinmal das gesamte Schauspiel. Sierra fing eine Maus und bot sie Mel an. Diese meinte vorher das der Käfer schmecken würde. Wie konnte man nur soetwas wiederliches fressen? Merlin war noch nicht lang genug auf der Straße um zu wissen was man alles tat um nicht zu verhungern.
Erst nach diesen Minuten antwortet der junge Collie:
"Zuhause? Ja, ich lebte bisher beim Menschen. Im übrigen dachte ich das das so ziemlich alle Hunde tun."
Er sah wie Odin ihn beäugte. Der hunge Rüde war leicht dreckig und das Fell etwas verknotet, doch sonst sah er ganz gut aus. Er spitzte die Ohren als der Schwarze ihm die anderen vorstellte und versuchte sich ihre Namen zu merken. Dann sprach er weiter: "Ich bin eher unfreiwillig hier. Ähm... wie sagt man dazu? Also der Mann bei dem ich vorher war ließ mich einfach an der Straße liegen."
Mehr wollte und konnte er nicht sagen. Er war zwar noch jung, musste aber schon viel erleben und einiges davon war besser wenn man es vergaß. Gespannt stand er, immer noch schwanzwedelnd, da.
Gast Gast
Thema: Re: Kapitel 2 - Harte Zeiten Do Sep 09, 2010 4:35 am
Odin war nicht wirklich sonderlich überrascht, als Merlin ihm sagte, er sei bis zu letzt bei einem Menschen gewesen. Von daher nickte er zu dieser Aussage nur. Sein Bick lag kurz auf Sierra und dann auf Mel. Auch sie schienen sich zu langweilen, wie er auch. Außerdem machte er sich auch ein paar Gedanken darüber, ob Asil und Lemonie nun schon zurück waren. Vor allen Dingen Asil.
Als der Hund vor ihm weiter sprach, bekam er nur kurz die Aufmerksamkeit des Doggenrüden. Mitleid lag ihm nicht. Außerdem teilten viele Hunde dieses Schicksal. Von daher wandte Odin sich nur kurz an ihn und sagte:
”Das tut mir wirklich leid. Du kannst gerne mit uns kommen, wenn es dir liegt.”
Mit diesen Worten erhob er sich und wuffte den andren beiden freundlich zu.
”Ich mache mich auf den Rückweg. Kommt ihr mit?”
Letzteres war eher eine rhetorische Frage, und deswegen tapste er mit seinen riesigen Pranken auch schon los - zurück Richtung Bahnhof.
[auf dem Weg zum Bahnhof zurück.]
Gast Gast
Thema: Re: Kapitel 2 - Harte Zeiten Sa Sep 11, 2010 10:47 am
Also durfte sie die Maus alleine fressen. Auch nicht schlecht. Schon wenige Sekunden später war nichts mehr von dem kleinen Nager übrig und Sierra leckte sich - gespielt - genüsslich die Lefzen. Mäuse schmeckten eigentlich ihrer Meinung nach nicht gut und sie machten mehr Hunger als dass sie sättigend waren, aber immerhin hatte sie ein bisschen was im Bauch. Und kurz nachdem die Maus weg war beschloss Sierra auch Mels Behauptung bezüglich der Käfer irgendwann mal auf den Grund zu gehen. Wenn die wirklich schmeckten, war das ja eigentlich gar nicht schlecht. Käfer gab es ja überall zu Hauf.
Merlin gab jetzt auch zu, dass er bis vor kurzem noch bei Menschen gewesen war. Sierra fühlte ein wenig mit ihm. Sie war schließlich auch von zu Hause ausgerissen und hatte dabei das "gute" Leben hinter sich gelassen. In Wahrheit fand sie das Leben als Straßenhund viel besser. Natürlicher.
Kurz nachdem der große Doggenrüde Sierra und Mel vorgestellt hatte wollte er dann auch zurück zum Bahnhof gehen. Sierra war eigentlich dagegen, schließlich hatten sie ja noch nicht wirklich eine Jagd gehabt, aber sie fügte sich doch. Mit einigen Sätzen war sie leicht hinter Odin. Sie wusste schließlich, dass die Frage eigentlich eher ein Befehl war. Also auf zu Lemonie, den Neuen vorstellen.
[auf dem Weg zum Bahnhof]
Gast Gast
Thema: Re: Kapitel 2 - Harte Zeiten So Sep 19, 2010 12:02 am
Die Antwort des jungen Collierüden bestätigte sie in ihrer Meinung darin, dass die Menschen im Großen und Ganzen nichts taugten. Sicher, ihre „Jungtiere“, die Kinder, spielten gerne und waren noch unverdorben, aber die Erwachsenen konnte man vergessen. Vermutlich trauerte Merlin seinem Zuhause immer noch hinterher, doch auf der Straße war er wahrscheinlich besser dran, zumindest solange er bei ihnen blieb. Sie hatte die Straße als einen aufregenden Ort kennengelernt, hatte Hunde getroffen, die zusammenhielten und es fiel ihr erstaunlich leicht, sich anzupassen. Auch der junge Collie würde das schaffen, sofern er nicht zu verhätschelt war und offen für Neues. Der Verlust seines Besitzers schien jedenfalls kein besonders großes Unglück zu sein, wenn er ihn ohne mit der Wimper zu zucken zurückgelassen hatte.
“Tja, ohne ihn bist du wahrscheinlich besser dran.“
Ihre Worte waren an Merlin gerichtet. Sie wusste nicht, ob ihm das Mut machen würde, doch er sollte jedenfalls wissen, dass sein Leben nun bei Weitem nicht zu Ende war, es im Gegenteil vielleicht sogar besser werden konnte.
“Das Straßenleben ist jedenfalls nicht so schlecht.“
Andere Hunde mochten das vielleicht anders sehen, doch Mel war fest von der Wahrheit ihrer Worte überzeugt. Auf der Straße wusste man wenigstens woran man war, bei einem Menschen jedoch ganz und gar nicht. Im einen Moment streichelten sie einen noch und prahlten vor den Nachbarn mit dem hübschen Hund, im nächsten Moment fand man sich an einer Autobahnraststätte wieder. Dieser bitteren Wahrheit hatte sie selbst bereits ins Auge blicken müssen.
Es wunderte sie, dass Odin den Ausflug bereits abbrechen wollte, immerhin hatten sie im Grunde nichts gefangen. Doch vermutlich wollte er Merlin zu Lemonie bringen, anders konnte sie sich sein Verhalten nicht erklären. Etwas enttäuscht über den vorzeitig beendeten Jagdausflug ließ sie die Rute hängen, schickte sich jedoch trotzdem dazu an, Odin und Sierra zu folgen. Jedoch nicht, ohne dem jungen Collie noch einen auffordernden Blick aus den ungleich gefärbten Augen zuzuwerfen. Er wollte doch nicht etwa alleine hier zurück bleiben, so naiv und aufgeschmissen, wie er wirkte?
[bei Merlin, Sierra und Odin | auf dem Weg zum Bahnhof]